Sabine Lauber lebt ihre Faszination für Leder

Für die einen ist es ein Fetisch – für Sabine Lauber ist Leder ein vielseitiges Arbeitsmaterial. Die Basler Modedesignerin verbindet mit ihren Schmuck-Accessoires eine wahre Leidenschaft.

September 2014, Sabine Lauber, IT’S LAUBER, Switzerland, Photo by Aissa Tripodi (Bild: Aissa Tripodi)

Für die einen ist es ein Fetisch – für Sabine Lauber ist Leder ein vielseitiges Arbeitsmaterial. Die Basler Modedesignerin verbindet mit ihren Schmuck-Accessoires eine wahre Leidenschaft.

Am liebsten arbeitet Sabine Lauber mit Leder. «Es ist ein natürliches Material, mit dem die Menschheit schon sehr lange arbeitet. Ich mag seine Geschmeidigkeit, das Weiche. In der Verarbeitung kann man mit Leder so viel Schönes machen.»

Ihre aktuelle Kollektion widmet sich Schmuck, denn neben Kleidern stellt Sabine Lauber auch hochwertige Accessoires her. «Bei der Auswahl des Materials ist mir sehr wichtig, dass es mich persönlich anspricht. Dass ich es gerne in die Hände nehme und selber gerne auf der Haut spüre.» 

In der Modestadt Paris auf die Welt gekommen, lebt und arbeitet Sabine Lauber heute in Basel. Das Atelier der Schmuck- und Modedesignerin befindet sich in der Villa Wettstein an der Hammerstrasse 10. In der alten Jugendstil-Villa arbeiten viele junge kreative Leute. Es handelt sich um eine Zwischennutzung, voraussichtlich Ende Mai wird Lauber ihren Arbeitsort verlassen müssen. 

Ihre Arbeitstage seien lang und intensiv, erzählt Lauber. Doch das macht ihr wenig aus. Denn ihre Arbeit ist auch ihre Leidenschaft. Darum gründete Lauber drei Jahre nach ihrem Abschluss am Institut Mode.Design der Fachhochschule Nordwestschweiz 2007 ihr eigenes Modelabel «It’s Lauber». «Ich finde es wichtig, im Modebusiness mein eigenes Tempo zu finden. Mich dem Druck zu entziehen, der in dieser Branche üblich geworden ist», erzählt sie, während sie sorgfältig ein paar Streifen aus feinstem Nappaleder schneidet.



September 2014, Sabine Lauber, IT’S LAUBER, Switzerland, Photo by Aissa Tripodi

Ein Label führen bedeutet viel Arbeit, aber auch ein Maximum an Selbstständigkeit: Sabine Lauber geniesst beides. (Bild: Aissa Tripodi)

Mit den fertigen Riemen flicht sie anschliessend ein Armband. Beim Zuschauen hat man den Eindruck, es sei kinderleicht. Aber der Eindruck täuscht. «Leder zu verarbeiten stellt einen vor andere Herausforderungen als die Arbeit mit Stoff», sagt Lauber. 

«Meine neue Kollektion funktioniert wie ein Baukasten-System», erklärt sie. Man könne die einzelnen Teile mittels Knopfnieten-Verschluss miteinander verbinden. So hat man die Wahl zwischen einem einfachen Armband und einem Ganzkörperschmuck. Sinnlich ist es allemal, wenn man auf Leder steht.

Sabine Lauber hat gerne das Ganze im Blick. Ein Label führen bedeutet viel Arbeit, aber auch ein Maximum an Selbstständigkeit: Vom Entwurf und der Herstellung des Produkts bis zur richtigen Präsentation – in einer Ausstellung oder auf der Website. Die Vielfalt an Tätigkeiten empfindet sie als Bereicherung.

Alltagstauglicher Luxus

Einen Teil der Produkte gibt Lauber zum Verkauf in Boutiquen ab. Den persönlichen Kontakt zu ihren Kundinnen pflegt sie in ihrem Atelier-Showroom. Es sei wichtig, dass man mit der Kundschaft ins Gespräch komme. Gerade die Schmuck-Accessoires sind eigentlich Luxusartikel. Da ist eine persönliche Beratung wichtig, weil sich die Kundin etwas gönnt, was viele Jahre Freude bereiten soll.

Neben ihrer Arbeit als Designerin lässt sich Lauber auch immer wieder auf andere Modeprojekte ein. So ist sie für die Produktionen von Modeschauen mitverantwortlich – etwa für die «Graduate Show» des Institutes Mode-Design der Fachhochschule Nordwestschweiz, die dieses Jahr neu auf dem Dreispitz stattfindet. Und in den ehemaligen Hanro-Fabrikhallen in Liestal leitet Lauber das Atelier der «Textilpiazza», einer Plattform für Design-, Handwerk- und angehende Textil-Schaffende.

«Hätte ich gewusst, was da alles auf mich zukommt, hätte ich mir das mit dem eigenen Label vielleicht damals anders überlegt.»

Mit dem Nachwuchs und der Schweizer Modeszene im Allgemeinen im Austausch zu sein, scheint für Lauber ein weiterer wichtiger Aspekt ihrer Tätigkeit zu sein. Zum Nachwuchs gehört die Vierzigjährige selber nicht mehr. «Hätte ich gewusst, was mit einem eigenen Label alles auf mich zu kommt, hätte ich es mir vielleicht damals anders überlegt.» Was nicht heissen will, dass sie diesen Schritt bereut.

Ein Label zu führen bedeutet auch Geduld zu haben, bis man zum erwünschten Erfolg kommt. Entsprechend gibt sie sich auch bescheiden und sagt, dass sie noch nicht da angekommen sei, wo sie irgendwann sein möchte. Es gäbe noch viel Potenzial. Trotzdem: Nach einem Online-Voting der Modezeitschrift «Bolero» konnte sie letzten November im Rahmen des «Bolero’s Choice» an der Design-Messe Blickfang in Zürich ausstellen. Ihr kleines Label wächst so langsam von Basel in die Restschweiz hinein.

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Die Lancierung ihrer neuen Kollektion «Golden Woven» feiert Sabine Lauber am 5. März um 17.30 Uhr im Conceptstore Set & Sekt am Rümelinsplatz 5. Mehr Infos unter: itslauber.com

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