Schleichen in der Stadt gegen den Lärm, protestieren auf dem Aeschenplatz gegen eine Pipeline und eine Bitte an alle

Was läuft in der Region? Unsere tägliche Übersicht über die lokalen Geschichten.

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Niemand will auf Wohnfläche verzichten und es ist nichts dagegen zu tun

Schweizerinnen und Schweizer brauchen immer mehr Platz. Lebten in den 1980er-Jahren noch durchschnittlich drei Personen in einer 80-Quadratmeter-Wohnung, sind es heute nur noch zwei Personen. Die Folge ist: Immer mehr Landschaft wird verbaut. Das Raumplanungsgesetz soll dem Einhalt gebieten. Aber was lässt sich konkret dagegen tun? Zu dieser Frage hat Basel-Stadt gemeinsam mit dem Bund eine Studie in Auftrag gegeben. Sie liegt nun vor, berichtet das «Regionaljournal Basel / Baselland» und fasst die Resultate zusammen – Achtung: erschütternd!

  1. Die wirkungsvollsten Massnahmen sind politisch nicht durchsetzbar. Zum Beispiel eine Lenkungsabgabe. Sie bedingt einen Geldumverteilungsmechanismus, der wohl ein bürokratisches Monster wäre. Sprich: nicht mehrheitsfähig.
  2. Von 14 geprüften Massnahmen werden gerade mal 4 zur Umsetzung empfohlen – aber selbst deren Wirkung auf den Wohnungsmarkt bliebe bescheiden.

Es führt also kein Weg daran vorbei, dass die Leute selbst auf Platz verzichten. Den gesamten Beitrag zum Hören gibts hier:

Basler Studie: Verbrauch von Wohnfläche lässt sich kaum steuern

Heute wird demonstriert – gegen UBS und CS

  • Die Dakota Access Pipeline, die durch das sechstgrösste Reservat nordamerikanischer Ureinwohner führen soll, steht schon lange in der Kritik. Jetzt wird auch in Basel demonstriert – gegen die Beteiligung von UBS und CS an der Finanzierung.
  • Öffentlich zugänglichen Statistiken zufolge gewährten die Banken drei von vier ins Pipeline-Projekt involvierten Firmen Kredite im Umfang von insgesamt rund 676 Millionen US-Dollar und halten an diesen ausserdem Aktienpakete im Wert von rund 1,5 Milliarden US-Dollar (Stand: 16. Februar).
  • CS und UBS betrachten dies nicht als direkte Finanzierung.
  • Kein Grund für die Organisation «Standing with Standing Rock – Basel» nicht zu demonstrieren: Sie rufen um 13 Uhr zur Protestaktion am UBS-Hauptsitz (Aeschenvorstadt 1) auf. Die Aktion soll auf die prekäre Situation der Bevölkerung vor Ort sowie die Beteiligung der UBS und der CS am Projekt aufmerksam machen.

UBS und CS wegen Öl-Pipeline unter Beschuss

Wem das komplette Thema (noch) nichts sagt, erfährt hier alles Relevante:

Sioux kämpfen gegen die «Schwarze Schlange»

Regierung muss Tempo 30 in der Nacht prüfen

  • Der Grosse Rat hat der Regierungen einen Anzug überwiesen, der die Prüfung folgender Möglichkeit verlangt: Tempo 30 in ganz Basel von 22 Uhr bis 6 Uhr.
  • Brigitte Heilbronner (SP) geht es mit ihrem Anzug um Lärmreduktion des Verkehrs: Mehrere Studien belegten, dass dies die Folge wäre. Ein Test aus Zürich zeigt, dass die Temporeduktion einer Halbierung des Lärms fürs Ohr gleichkommt.
  • Der Automobil Club Schweiz und der Touring Club Schweiz wehren sich dagegen in der «Basler Zeitung»: Unnötig, finden sie. Und erwähnen gegenteilige Studien. Autobauer würden zudem bereits jetzt leisere Motoren bauen. Und überhaupt würden Autofahrer auf direktere Wege umschwenken, um Zeit gutzumachen – also Quartierstrassen.
  • Auch die BVB hätten ein Problem mit so einer Limite: Es käme zu Fahrzeitverlängerungen auf Bus- und Tramlinien. «Fahrplananpassungen wären unumgänglich und mit Mehrkosten verbunden.»
  • Der Anzug von Heilbronner ist weiter mit der Frage verbunden, ob in Grossbasel-West ein Testgebiet eingerichtet werden könnte. Die Überweisung des Begehrens verpflichtet den Regierungsrat zur Prüfung und Berichterstattung.

Autos sollen nachts nur noch Tempo 30 fahren

Noch immer wirft die BVB-Million für die Franzosen Fragen auf

  • Seit Monaten stehen Bau- und Verkehrsdirektor Hans-Peter Wessels und die BVB in der Kritik, weil sie den französischen Behörden eine Million Euro für den Ausbau der Tramlinie 3 nach Saint-Louis zusicherten – zusätzlich zu den offiziell beschlossenen Geldern von Kanton und Bund von rund 70 Millionen Franken. Jetzt gehts in eine nächste Runde.
  • Die Million hätte nicht zugesichert werden dürfen, ohne dass der «gesamte Verwaltungsrat oder gegebenenfalls die Geschäftsleitung einen Entscheid» getroffen hätte, kritisiert Michael Wüthrich, Präsident der zuständigen Umwelt-, Verkehrs- und Energiekommission des Grossen Rates, in der «bz Basel».
  • Wie, was, wo und überhaupt wird letztlich wohl die  Staatsanwaltschaft beurteilen. Sie hat Ermittlungen aufgenommen. Im Raum steht die Frage, ob sich die BVB oder das BVD der ungetreuen Geschäftsbesorgung schuldig gemacht haben. Sie können also jetzt mehr dazu lesen oder bis zum Entscheid warten:

Million für die 3er-Verlängerung entbehrte rechtlicher Grundlage

Es gibt noch Tickets für The xx

Zwei gute Nachrichten: Das englische Trio spielt am Samstag in der St. Jakobshalle auf. UND: Es gibt noch Tickets. Wer die Band nicht kennt, der erhält von Adrian Schraeder in «bz Basel» eine lesenswerte Einführung in die Eigenheiten: «The xx» – Meister der Reduktion.

Für jene, die lieber hören als lesen, gibts hier was auf die Ohren:

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