Schon wieder eine Lehrplan-Initiative eingereicht

Das Komitee Starke Schule Baselland greift den Lehrplan 21 erneut an. Dieses Mal sind es die Kompetenzen, die stören.

Lehrplankritiker fürchten sich vor «Lernlandschaften». Sie wollen Frontalunterricht, so wie ihn Lehrer seit eh und je praktizieren.

(Bild: CHRISTIAN BEUTLER)

Das Komitee Starke Schule Baselland greift den Lehrplan 21 erneut an. Dieses Mal sind es die Kompetenzen, die stören.

Das Komitee Starke Schule Baselland hat Oberwasser. Es ist kein halbes Jahr her, seit ihre Initiative gegen Sammelfächer angenommen wurde, da steht bereits die nächste Initiative bereit. Dieses Mal geht es um die Kompetenzen, die im Lehrplan 21 festgeschrieben stehen.

Statt Kompetenzen sollen Stoffinhalte und Themen im Lehrplan stehen, so fordert es die Initiative, die das Komitee mit 2602 Unterschriften am Donnerstag einreichte. Denn Kompetenzorientierung führe zu Bildungsabbau, erklärte Saskia Olsson, die Geschäftsleiterin des Komitees, vor den Medien.

Zum Beispiel stehe im neuen Lehrplan, der in Basel-Stadt bereits eingeführt wurde, zweimal das Wort Pythagoras. Dass Schülerinnen und Schüler jedoch die Sätze des Pythagoras erlernen müssten, stehe nicht drin. Das soll sich mit der eingereichten Initiative ändern.

Änderungen reichen nicht aus

«Der Lehrplan 21 hat keine wirkliche Struktur», sagt Olsson. Im Fach Deutsch trete dies am deutlichsten zutage. Dort fehle der rote Faden komplett.

Die Diskussion um Lerninhalte und Kompetenzen ist nicht neu. Die Deutschschweizer Erziehungsdirektorenkonferenz (D-EDK) überarbeitete den neuen Lehrplan, nachdem Bildungsexperten die Kompetenzorientierung kritisiert hatten. In der endgültigen Fassung des Lehrplans finden sich deswegen auch konkrete Inhalte, welche die Schülerinnen und Schüler erlernen müssen.

Für sie reiche das nicht aus, sagt Olsson nun, nachdem der Lehrplan über ein Jahr fertig ist. Deswegen sei ihre Initiative nötig.

Harmos-Initiative zurückgezogen

Neben der neu eingereichten Initiative zog das Komitee eine andere Initiative zurück, die den Ausstieg aus dem Harmos-Konkordat forderte. Diese Initiative sei nicht mehr notwendig, da sich die Bildungsdirektorin Monica Gschwind in der TagesWoche dahingehend äusserte, dass der Lehrplan bloss eine «Mustervorlage» sei. Die Kantone könnten die Lehrpläne aber selbst ausgestalten, sagte Gschwind im Mai zur TagesWoche.

Der ehemalige Bildungsdirektor Urs Wüthrich hatte anno 2014 hingegen betont: «Die Grundsätze des Lehrplans 21 sind nicht infrage gestellt.»

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