Der Verein Schubkultur verwandelt die Dachterrasse der Hinterhofbar in ein kleines Shoppingparadies. Mit Kleidern und Accessoirs, Second-Hand und Eigenkreationen. Musik, Essen und Trinken gibts auch. Der Verein will mit verschiedenen Events eine Plattform für kreative Köpfe schaffen. Der Modeflohmarkt ist einer davon.
«Kreative Köpfe» ist inzwischen ein etwas strapazierter Begriff. Aber die drei jungen Leute, die 2010 den Verein Schubkultur gegründet haben, um «kreativen Köpfen» Präsentationsmöglichkeiten zu bieten, zeigen immerhin schon mal mit der Wahl ihres Namens, dass sie selber über eine Portion Kreativität verfügen. So lässt sich damit auf verschiedene Arten spielen: Schubkultur – Subkultur, Schub – Anschub usw. Mit einem «Schub» sollen auch, so die Idee des Vereins, unbekannte Künstler, Designer und Entertainer an die Öffentlichkeit befördert werden.
Oder, wie es die 30-jährige Tanja Canonica vom Gründertrio, formuliert: «Wir wollen unbekannten Künstlern hier in Basel eine Plattform bieten, wo sie ihre Werke und Talente präsentieren können.» Denn allzuviel Sehens- und Hörenswertes bleibe im Verborgenen, weil es hier zu wenig Möglichkeiten für kleinere Projekte, für nicht etablierte Künstler gebe. Im Gegensatz zu Zürich, sagt Canonica. Und warum sollte etwas, was in Zürich gut läuft, nicht auch in Basel klappen?, sagten sich Tanja Canonica und ihre beiden Mitstreiter, Dascha und Thomas Lüscher. Sie beschlossen, an Events «Kunst, Design und Musik, miteinander zu verbinden». Projekte für Theater und Performance sind in Planung.
Zu schön zum Wegschmeissen
«Schubdüse die Erste», die erste vom Verein Schubkultur organisierte Veranstaltung fand im Mai 2010 im Ostquai statt, es folgten weitere. Ging es an diesen «Schubdüsen»- und «Schubladen»- Märkten noch ausschliesslich um «neue» Dinge, die zum Verkauf angeboten wurden, entschlossen sich Canonica und die Lüschers letztes Jahr, ihr Eventprogramm auch für Gebrauchtes zu öffnen. Für Kleider und Accessoirs – Schmuck, Schuhe, Taschen – , die zu schön zum Wegschmeissen sind. Der «Schubladen» wurde mit einem Modeflohmarkt kombiniert. Das passe auch zur Einstellung des Gründertrios, sagt Tanja Canonica, unserer Wegwerfgesellschaft etwas entgegenzusetzen.
Wer selber etwas anbieten möchte, muss sich bis zum nächsten Markt am 5. September gedulden, für Donnerstagabend hat es gemäss Canonica kaum noch Platz für Verkäufer. Aber schauen und kaufen ist ja auch schön.