Die Wagenleute haben in einem Interview mit der TagesWoche Scope und Shift Mode des Wortbruchs bezichtigt. Jetzt nehmen die beiden Angeschuldigten Stellung.
Nur wenige Stunden nachdem dieses Interview mit den Besetzern des ehemaligen Migrolareals online ging, trafen Stellungnahmen der Kunstmesse Scope und des Zwischennutzers Shift Mode ein. Darin reagierten sie auf Anschuldigungen und Vorwürfe seitens der IG Hafenplatz. Hier sind die beiden Stellungnahmen im Wortlaut.
Scope
Patrick Tschan, der Mediensprecher der Kunstmesse, schreibt:
SCOPE hat immer im Interesse einer reibungslosen und für Galerien wie Besucher sicheren Messe gehandelt. Dazu gehört eine gutnachbarschaftliche, konfliktfreie Beziehung.
SCOPE hat 40-80 Umschlagplätze bei Immobilien Basel-Stadt. Dies ergibt eine gesamte Mietfläche (Zelt, Parkplätze) von rund 7000 Quadratmetern (40 Umschlagplätze) oder 8000 Quadratmetern (80 Umschlagplätze). Im Sinne gutnachbarschaftlicher Beziehungen wollte sich SCOPE Spielraum offen lassen, was der IG Wagenplatz kommuniziert wurde.
Bei einem Rückzug IG Wagenplatz auf rund 5000 Quadratmeter wäre die gemietete Fläche SCOPE in geräumtem Zustand zur Verfügung gestanden. Dessen haben wir uns um 11.30 Uhr versichert. So gab es keinen Grund zu einer Klage seitens SCOPE. Dies hätte SCOPE der IG Wagenplatz gestern Dienstag gegen 16.00 Uhr (Zeitdifferenz USA-CH) kommuniziert. Das Ultimatum der Regierung zur Räumung kam uns zuvor (13.00 Uhr). Dadurch erübrigte sich auch unsere Information.
Das von der IG Wagenplatz erwähnte Gespräch zwischen IG Wagenplatz und SCOPE/Shift Mode hat stattgefunden. Wir wollten einen letzten Versuch unternehmen, deeskalierend zu wirken. Von unserer Seite haben wir nochmals und mehrmals darauf hingewiesen, dass dies kein Konflikt zwischen SCOPE/ShiftMode und der IG Hafenplatz sei, sondern ein Konflikt zwischen IG Hafenplatz und Basel-Stadt. Wir haben die IG Hafenplatz mehrfach gebeten, dieses grosszügige und einmalige Angebot der Stadt anzunehmen und sich auf 2500 Quadratmeter zurückzuziehen. Die Haltung der IG Wagenplatz blieb uns gegenüber leider unbeweglich.
Shift Mode
Tom Brunner, der Präsident des Zwischennutzungsvereins, schreibt:
Patrick Tschan von SCOPE hat eigentlich schon alles gesagt, was gesagt werden muss.
Wir möchten einzig festhalten, dass wir als ordentliche Pächter der ExMigrol Parzelle uns seit Beginn der Verhandlungen mit einem Wortbruch seitens Wagenplatz konfrontiert sahen. Nämlich, dass im April 2013 zwischen Wagenplatz und der SRH (Schweizerischen Rheinhäfen) nur eine «vorläufige Duldung» zustande gekommen ist, in dem die Besatzer angaben und versprachen, nur zu bleiben, bis eine legale Nutzung gefunden werde. Dieses Statement wurde uns seitens Wagenplatz und der Verwaltung im Januar 2014 bestätigt. Die legale Nutzung wurde inzwischen gefunden und die neue Trägerschaft Shift Mode mit einem entsprechenden Vertrag ausgestattet. Letztendlich hat der Wagenplatz die Verantwortung für eine solche Aussage zu tragen. Trotz dieser Aussage hat sich der Regierungsrat wie auch Shift Mode für einen Fortbestand des Wagenplatzes ausgesprochen. Dass die Regierung gleichzeitig zu dieser Duldung klare Bedingungen formuliert, ist zwingend und auch richtig. Dazu gehören die 2500 Quadratmeter halt mit dazu.
Daher ist die Aussage «Wenn die anderen nicht Wort halten, dann gibt es Probleme» eher an die Adresse der Besetzer zu richten.
Wir wünschen dem Wagenplatz, dass er sich innerhalb der angewachsenen und heterogenen Interessengruppe durchsetzen und seine langersehnte Duldung antreten kann. Den Animatoren des «Uferlos» wünschen wir, dass sie den Weg der Illegalität verlassen und Ihre Energie mittels einem planungssicheren Projekt auf der Parzelle von Shift Mode einbringen.