SDA-Abbau: Das sind die Folgen für das Büro Basel

Der Sparkurs der Schweizerischen Depeschenagentur (SDA) trifft auch die Vertretung in Basel. Der Büroleiter muss nach 22 Jahren im Dienst der Agentur gehen.

Sozialplan? Frühpensionierung? Oder einfach aufs RAV? Der langjährige Büroleiter Basel weiss noch nicht, was auf ihn zukommt.

22 Jahre lang versteckte er sich hinter dem Kürzel SDA, nun steht Martin Heutschi mit seinem Namen hin. Der 61-jährige Basler ist einer derjenigen, die vom geplanten Abbau bei der Nachrichtenagentur betroffen sind.

«Es ist jenseits, was mit den älteren Mitarbeitern geschieht», sagt Heutschi gegenüber der TagesWoche. Entlassen werden bei der SDA alle Mitarbeiter, die über 60 Jahre alt sind. Das geht aus einer Liste der Betroffenen hervor, wie zwei SDA-Mitarbeiter bestätigen.

«Sozialplan, Frühpensionierung? Oder direkt aufs RAV? Wir wissen noch überhaupt nicht, was auf uns zukommt», sagt Heutschi, der drei Kinder im Alter zwischen sieben und zwölf Jahren hat.

Langjährige Mitarbeiter müssen aufs RAV

Neben der Entlassung von Heutschi sind auch Pensenreduktionen vorgesehen. Füllen soll die Lücken ein ehemaliger Auslandkorrespondent aus Winterthur, der einige Jahre in Basel studiert hat. Er erhält ein Pensum von 70 Prozent und ersetzt damit den geplanten Abbau von insgesamt 120 Stellenprozenten aber nur teilweise.

Unter dem Strich fallen also 50 Stellenprozente weg, womit im Büro Basel noch 240 Stellenprozente übrig bleiben. Im Gegensatz zu anderen SDA-Redaktionen kommt das Büro Basel somit noch einigermassen glimpflich davon. Insgesamt sollen bei der Nachrichtenagentur nämlich 36 von 150 Stellen wegfallen. Die Belegschaft befindet sich deswegen seit Dienstag im Streik. Auch am Donnerstag soll der Streik weitergehen.

Der CEO der SDA, Markus Schwab, begründet den Abbau mit einem strukturellen Defizit von über drei Millionen Franken. Zum Umstand, dass deshalb über 60-Jährige aufs RAV müssen, bemerkt Schwab im Interview mit der NZZ: «Wir haben jahrelang in die Arbeitslosenversicherung einbezahlt. Jetzt müssen wir dieses Geld in der Not halt beanspruchen.»

https://tageswoche.ch/gesellschaft/die-sda-machte-schon-news-als-sissi-genf-ermordet-wurde/

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