Der Wirbel um den Verein Shift Mode hält an. Doch auf dem Areal schreiten die Arbeiten voran. Am Donnerstag eröffnet eine erste Bar und Katja Reichenstein vom Vorstand bleibt optimistisch.
Ziemlich verlassen stehen einzelne Holzbauten auf dem Areal der Klybeck-Halbinsel. Ein einzelner Mann nimmt die letzten Schliffe an der einen Bar vor, die laut Verantwortlichen diesen Donnerstag eröffnet werden soll. Die bereit gestellten Beete sind noch nicht bepflanzt, man müsse die Kalte Sophie abwarten, sagt ein Mitarbeiter vor Ort.
Auf der grossen Fläche des ehemaligen Migrol-Areals wirken die wenigen Menschen beinahe verloren. Am Nachmittag unseres Besuchs aber ist es ein perfekter Ort, um die Frühlingssonne zu geniessen.
Das Thema Hafenareal und die Rolle des Vereins Shift Mode wird derzeit breit diskutiert. Doch auf der Brache ist davon nichts zu spüren – schliesslich ist fast alles leer. Nur wenn man das Gelände betritt, sticht einem ein leicht verblichener Schriftzug mit der Verballhornung «Shit Mode» mit einem Pfeil in Richtung des Areals ins Auge.
Wenn man das Gelände betritt, sticht einem die Verballhornung «Shit Mode» ins Auge. (Bild: Laura Goepfert)
Shift Mode lässt sich nicht irritieren
Der Verein Shift Mode, wie er richtig heisst, scheint sich vom langsamen Prozess der Zwischennutzung und dem Wirbel der vergangenen Tage nicht irritieren zu lassen. «Schaffe, schaffe» und die Leere des Areals aushalten, lautet die Devise, so die Verantwortliche Katja Reichenstein vom Trägerverein.
Dass die Entwicklung des Areals in aller Munde ist, geht an ihr allerdings nicht unbemerkt vorbei: «Mühsam sind vor allem all die Leute, die es besser zu wissen meinen. Medien und auch Privatpersonen mischen sich gerne ein.»
Sie bekomme auch oft zuhören, dass der Wagenplatz besser vorgegangen sei: «Jedoch berücksichtigen sie die Tatsache nicht, dass die Wagenleute ja keinen Richtlinien folgen mussten.»
Nach Bareröffnung folgen weitere Projekte
Das Areal wird auch dann und wann zur Zielscheibe für Vandalismus. Bauten wurden schon beschädigt. Reichenstein nimmt auch dies gelassen: «Solche Aktionen behindern uns schon und lassen Unverständniss zurück, doch ist es nun mal ein öffentlicher Platz. Da kann vorbeikommen, wer will.» Sie fügt hinzu: «Schlimmer als vergangenes Jahr kann es nicht werden.»
Aktuell ist immer noch eine Einsprache der Wohngenossenschaft Klybeck gegen den Holzbau hängig; weitere Verzögerungen seien deshalb möglich. Dem wolle der Verein mit einer Kontaktaufnahme mit der Wohngenossenschaft Klybeck entgegentreten: «Die Projekte sollen direkt vorgestellt werden. Sie sollen dem Quartier nicht schaden, sondern es bereichern.»
Wie kritisch auch die Anwohner des Quartiers scheinen, so optimistisch gibt sich Shift Mode. Mit der Eröffnung der Bar «Patschifig» wird nun ein Startschuss für weitere Projekte erfolgen, die alle in den nächsten Monaten realisiert würden. Im Juni sollen dann die Bauarbeiten für den Holzpark beginnen, sofern nichts mehr in die Quere komme.
Diesen Donnerstag soll die Bar «Patschifig» wiedereröffnen. (Bild: Hans-Jörg Walter)