Sie singen und sie trinken – Basler Beizenchor mischt die Szene auf

Der Basler Beizenchor beweist es: Alkoholkonsum muss nicht zwingend zu Gejohle führen. Die bunt zusammengewürfelte Truppe zeigt ihr Talent diesen Sonntag am Rheinufer.

Der Basler Beizenchor bei einem ihrer Auftritte im alten Zoll. (Bild: Basler Beizenchor)

Der Basler Beizenchor beweist es: Alkoholkonsum muss nicht zwingend zu Gejohle führen. Die bunt zusammengewürfelte Truppe zeigt ihr Talent diesen Sonntag am Rheinufer.

Der Basler Beizenchor macht, was sein Name verspricht: Er singt und trinkt. Nicht gleichzeitig aber nacheinander, beides mit grossem Spass und Engagement. Jeden Montagabend trifft sich die junge, rund zwanzigköpfige Gruppe zur Probe im Gymnasium Leonhard. Und anschliessend natürlich auf ein Bier in der Beiz.

Gegründet wurde der Verein im Herbst 2013. «Der Gedanke dazu ist uns im Ausgang gekommen», sagt Selina Heimann, Co-Präsidentin des Chors. Aus dem Verein wäre nichts geworden, wenn Heimann und Konsorten nicht noch am selben Abend rein zufällig auf die studierte Chorsängerin Sarah Hänggi getroffen wären. So führte das eine zum anderen. 

Moderne und alte Songs

Obwohl, oder vielleicht gerade weil der Chor mehrheitlich aus Laiensängern besteht, klingen ihre Auftritte authentisch und leidenschaftlich. Unter der Leitung von Sarah Hänggi interpretieren die Sängerinnen und Sänger moderne und alte Songs. Dabei setzen sie sich weder sprachliche noch stilistische Grenzen. «Wir bringen mit, was uns gefällt und Sarah schreibt es passend für uns um», sagt Heimann. 

So singen sie zum Beispiel die englische Techno-Nummer «Call your girlfriend», die italienische Revolutionshymne «Bella Ciao», französische Chansons und ganz im Sinne ihrer zweiten Leidenschaft: «Alkohol» von Herbert Grönemeyer. Alles mehrstimmig und acapella. Und wenn ein Lied einen Beat braucht, sorgt ebenfalls der Chor dafür.

Rheinsingen am Sonntag

Was einst als regelrechte Schnapsidee begann, führte inzwischen zu kleinen Erfolgen: Der Chor durfte die Basler Sängerin Lena Fenell bei ihrer Plattentaufe begleiten, wird regelmässig für Privatanlässe gebucht und hat sich nun für das Line-up des Jugend Kultur Festivals (JKF) beworben. «Irgendwie hat sich alles einfach so ergeben», sagt Giusi Leanza, einer der wenigen Männer im Verein. Er ist selber ein bisschen überrascht, wie gut der Chor ankommt.

Fest geplante Auftritte gibt es zwei pro Jahr: einen am Weihnachtsmarkt und einen am Rhein im Sommer. Diesen Sonntag ist es wieder so weit: Ab 19 Uhr kann man den Basler Beizenchor live hören, zum Beispiel auf einem gemütlichen Spaziergang am Rheinufer. Einfach unterhalb der Cargobar entlang gehen und den Klängen von Beyonces «Survivor» folgen.

 

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Wer gerne selbst im Beizenchor wäre, kann spontan bei einer Probe vorbeischauen. Die Mitgliedschaft kostet 100 Franken pro Semester, neue Gesichter sind gerne gesehen.

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