Der Schnee in Basel weckt bei manchen die Sehnsucht nach Skiferien. Die gute Nachricht: Auch in der Region gibt es weisse Pisten mit optimalen Schneebedingungen. Aber: Wer auf eine Abfahrt aus ist, sollte sich beeilen.
Der Winter ist über die Region hereingebrochen und hat die Dächer von Basel mit einer weissen Schicht bedeckt. Und auch am Dienstag ist wieder Neuschnee dazugekommen. Denjenigen, die nicht in die Weihnachtsferien verreist sind, bleibt es, sich über das Verkehrschaos oder den matschigen Schnee auf dem Trottoir zu ärgern. Oder doch nicht? Seit Längerem ist es wieder einmal möglich, in der Region Wintersport zu treiben.
Am Montag nahm der Skilift in Langenbruck seinen Betrieb auf: Im oberen Teil des Skigebiets habe es bis zu 40 Zentimeter Schnee und auch im unteren 25 bis 30 Zentimeter. «Seit längerer Zeit hatten wir nicht mehr so gute Schneeverhältnisse», sagt Mitinhaber Peter Hammer erfreut. Auch am Dienstag hätten wieder rund 300 Personen die Pisten in Langenbruck befahren.
Regionale Skilifte leiden unter dem Klima
Vor Weihnachten machten sich die Skiliftbetreiber grosse Sorgen über den ausbleibenden Schneefall. «Wir leiden sehr stark unter der Klimaerwärmung», sagt Hammer. In der letzten Saison konnte man wegen des milden Winters den Lift nicht einen Tag in Betrieb nehmen.
Hammer rechnet damit, dass man noch bis Sonntag fahren kann, verweist aber auf die aktuelle Information im Internet: «Das Wetter kann sich sehr schnell wieder ändern.» Geöffnet ist der Lift von 13 bis 16.30 Uhr. Auch mit dem öffentlichen Verkehr ist der Skilift problemlos erreichbar; besitzt man ein Umweltabonnement bezahlt man nichts drauf.
Etwas hinter Sissach liegt die Skiriege Staffelalp Zeglingen mit Skilift und Langlauf-Loipe. Auch dort herrschten im Moment «super» Schneeverhältnisse, wie die Betreiber online informieren. Der Skilift ist bei solchen Verhältnissen ab 13.30 Uhr in Betrieb.
Wetterumbruch am Wochenende
Lange sollten Schneehungrige aber nicht warten, sondern am besten sofort die Bretter anschnallen. Laut «SRF Meteo» steigen die Temperaturen aufs Wochenende hin wieder an; in tiefen Lagen müsse man mit Regen rechnen. Für die beiden basellandschaftlichen Skigebiete wird es dann bereits wieder kritisch.
Anders könnte das bei den zum Teil deutlich grösseren und höher gelegenen Skigebieten hinter der Grenze aussehen. Wer mehr Zeit hat und die längere Anfahrt nicht scheut, der sollte die Skilifte in den Vogesen und im Schwarzwald in Betracht ziehen.
Wer Zeit hat, sollte das nahe Ausland in Betracht ziehen.
Mitten im Münstertal in den Vogesen liegt das Skigebiet Schnepfenried. Mit dem Auto muss mit einer Stunde und zwanzig Minuten Weg gerechnet werden. Einmal angekommen, erwarten einen 13 Abfahrtspisten in verschiedenen Schwierigkeitsstufen, Schlittenhunde, Langlauf-Loipen und das ganze Drumherum. Mit nicht einmal 20 Euro ist man laut den Tarifen auf der Internetseite den ganzen Tag dabei.
Klein, aber fein: Die «Zwei-Täler-Skiarena» im Münstertal und am Wiedener Eck im südlichen Schwarzwald.
Geografisch quasi gegenüber im Schwarzwald ist das kleine Skigebiet Münstertal-Wieden gelegen, das sich, eine Autostunde von Basel entfernt, als «Zwei-Täler-Skiarena» anpreist. Den Tagespass gibt es für 23 Euro (halber Tag bis oder ab 12.45 Uhr: 16 Euro). Kenner schätzen die liebevoll gestaltete Website und den Newsletter mit «Neuschneealarm».
Mehr (31 Euro pro Erwachsenem) bezahlt man für eine Tageskarte des Liftverbunds Feldberg. Dafür kommt man in den Pisten-Genuss von gleich sieben verschiedenen Skigebieten im Hochschwarzwald. Von Basel aus dauert die Anfahrt auf der Autobahn maximal eineinhalb Stunden.
Mit dem Schlitten ist es einfacher
Wer dem Ski-, Snowboardfahren oder Langlaufen nichts abgewinnen kann, muss nicht weit fahren für ein bisschen Winterspass. In unmittelbarer Stadtnähe gibt es ein paar tolle Hügel – prädestiniert für eine kurze, aber lustige Schlittenabfahrt. Die TagesWoche-Community hat bereits früher einmal die beliebtesten in einer Hitparade zusammengetragen.
Angeführt wurde diese Liste von der Wasserfallen-Route in Reigoldswil. Dort fährt man ohne körperliche Anstrengung mit der Bahn hoch, pflanzt sich auf den Schlitten und rast hinunter. Auf den Wasserfallen kommen auch Langläufer und Schneeschuhwanderer auf ihre Kosten.
Die simpelste Variante für wintersporthungrige Städter bleibt aber wohl die Abfahrt vom Margarethenhügel oder der Chrischona. Spassig wird das allemal. Wo und wie auch immer: Winterzauber hat in Basel mittlerweile fast Seltenheitswert, weshalb man ihn umso mehr auskosten sollte.