So will Christoph Brutschin die Hauptpost retten

Alles nur ein Missverständnis: Der Regierungsrat erklärt, was er mit seinem Vorschlag, der Kanton soll die Hauptpost kaufen, wirklich gemeint hat.

Christoph Brutschin will alles versuchen, um die Hauptpost in der Innenstadt zu retten.

(Bild: Walter Mann)

Alles nur ein Missverständnis: Der Regierungsrat erklärt, was er mit seinem Vorschlag, der Kanton soll die Hauptpost kaufen, wirklich gemeint hat.

Die Nachricht versetzte die hiesigen bürgerlichen Politiker in Aufregung: Wirtschaftsdirektor Christoph Brutschin (SP) will die Hauptpost kaufen, um so den Weiterbestand der Poststelle in der Innenstadt sichern zu können. Von SVP bis FDP riefen die Exponenten, dass es nicht Aufgabe des Staates sei, Unternehmen mit Steuergeldern eine Mietzinsvergünstigung zu spendieren.

Nur: So war Brutschins Vorschlag gar nicht gemeint, den er anlässlich einer Protestkundgebung für den Erhalt der Hauptpost in einer Rede äusserte. «Ich hatte nie die Absicht, staatliche Mittel einzusetzen, um für die Post die Miete zu senken», sagt Brutschin. Eine solche Subventionierung sei finanzrechtlich problematisch und müsste je nachdem sogar vom Parlament bewilligt werden. «Das wäre nicht sinnvoll und politisch schwer durchsetzbar.» 

Kanton will flexible Lösung suchen

Ihm sei es vielmehr darum gegangen, dass der Kanton als Eigentümer der historischen Liegenschaft Hand bieten könne für eine flexible Lösung. So sei es etwa denkbar, die von der Post beanspruchte Fläche zu verkleinern und daneben andere geeignete Nutzungen unterzubringen. Doch wie ein Sprecher der Post am Montag gegenüber dem SRF-«Regionaljournal» sagte, sei die Höhe der Miete nicht ausschlaggebend für den Entscheid, die Hauptpost zu schliessen.

Brutschin hat anderslautende Informationen. «An den Treffen, die wir mit Vertretern der Post hatten, kam zum Ausdruck, dass der Mietzins sehr wohl eine wichtige Rolle spiele», sagt Brutschin. Angesichts der ständig sinkenden Kundenfrequenzen sei es für die Post schwierig geworden, die Miete für die Räume an dieser illustren Lage mitten in der Stadt zu bezahlen.

Deshalb will Brutschin auch an seiner Idee festhalten. «Wir sind im Moment daran, Treffen mit den Beteiligten von der Post und der Hauseigentümerin Axa Winterthur zu organisieren.» Doch ein Kauf sei nur eine von vielen Möglichkeiten, die Hauptpost zu retten. «Wir wollen alles unternehmen, was vernünftig ist, um diesen wichtigen Service public in der Innenstadt zu erhalten», sagt Brutschin.

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