Das Wetter an Ostern wird abwechslungsreich. Für Ausflüge in höhere Lagen holt man besser nochmal die Winterkleider aus dem Keller. Karl G. Gutbrod von meteoblue.com beantwortet die wichtigsten Fragen zum Oster-Wetter.
Welches Wetter erwartet uns in der Region Basel zu Ostern?
Seit Dienstag strömt zwischen einem kräftigen Hoch über dem Nordatlantik und einem Tief über Russland kühlere und in Schwällen feuchte Meeresluft Richtung Schweiz. Den Abschluss dieser Serie von Tiefausläufern macht eine Kaltfront, die am Samstag Regen über das Baselbiet giesst und die Hochlagen von Jura, Schwarzwald und Vogesen nachmals mit Schnee bedeckt. In der Nacht zum Sonntag wird es dann frostig kalt, am Sonntag dafür zunehmend sonnig bei frischem Nordwind.
Kann der Osterhase die Eier draussen verstecken oder schwemmt der Regen die Farbe weg?
Die Ostereier bleiben trocken, wenn man sie erst am Sonntag morgen versteckt. Wer sie zu gut versteckt, zieht den Kleinen besser Handschuhe an. Die Temperaturen erreichen nämlich auch in der Sonne kaum 10°C. Über 1200 Metern wird man die Ostereier wahrscheinlich im frischen Schnee suchen können.
Und wenn die Eier getütscht und gegessen sind? Taugt das Wetter zum Tschutten oder sind eher Kino oder Freizeithalle angesagt?
Gute Frage! Also vorab: Es bleibt in der Region am Sonntag aller Voraussicht nach trocken. Der Frost am morgen und der kühle Nordwind am Tag sind allerdings nicht jedermanns Sache. Wer’s warm liebt, sollte sich bei einer Indoor-Aktivität austoben – oder eben in der warmen Stube bleiben. Draussen ist auf jeden Fall warme Kleidung angesagt, auch wenn zeitweise die Sonne scheint: Ein kalter Nordwind lässt die Temperaturen kaum auf 10°C steigen, auf den Jurakämmen werden am Sonntag 0°C kaum überschritten, und der Wind verbunden mit einer Lage Neuschnee macht das Wetter dort fast winterlich.
Wie sieht es mit Ausflügen aus? Sind Belchenfluh und Passwang schneefrei? Darf man auf Fernsicht hoffen?
Wer gerne draussen ist, wird am Sonntag und Montag gute Bedingungen zum Wandern vorfinden. Passwang und die Jurahöhen sind meist schneefrei, über 1000 Meter finden sich noch vereinzelte Schneefelder, auf denen sich eine dünne Neuschneedecke legen kann. Am Sonntag ist es zeitweise bewölkt und Richtung Alpen schneit es. Zwischen den Wolken wird man in der sehr klaren Luft möglicherweise einige Alpenblicke erhaschen. Am Montag bleibt es wechselhaft mit wiederholten rasch durchziehenden Wolkenfeldern und immer noch ziemlich kühl.
Wenn einem Zuhause die Decke auf den Kopf fällt: Wohin soll man flüchten?
Das ist natürlich Geschmacksache. Die Naturfreunde werden beim Wandern auf ihre Kosten kommen. Sonnenanbeter müssen schon eher ins Tessin oder an die Côte d’Azur. Wärmeliebende Wesen müssen sich gedulden oder Europa verlassen, denn Temperaturen über 20°C werden am Ostersonntag fast nur am östlichen und südlichen Mittelmeer gemessen, in Andalusien und im Kaukasus.
Wem das alles noch nicht reicht, der tröste sich damit, dass diese Wetterlage für die Jahreszeit eher gewöhnlich, und auch die tiefe Temperatur noch nicht rekordverdächtig ist (siehe Klimadiagramm) – der April macht was er will. Und: Mit der Kaltfront und dem Regen haben Gärten und Felder endlich das Wasser bekommen, das sie dringend benötigten.
Vorhersage der erwarteten Tageshöchstwerte für Sonntag, den 08.04.2012. (Bild: meteoblue.com)
Temperaturen und Niederschläge der Ostertage in Basel im Vergleich zu denselben Tagen der letzten 30 Jahre. (Bild: meteoblue.com)
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