Soziale Medien greifbar machen: Die Community persönlich treffen

Kaffeeklatsch, Sporttreffen: Die Medien finden verschiedene Wege, Redaktoren und Community zusammenzubringen. Die TagesWoche lädt am 17. Juni dazu ein, zusammen Fussball zu schauen.

(Bild: Hansjörg Walter)

Kaffeeklatsch, Sporttreffen: Die Medien finden verschiedene Wege, Redaktoren und Community zusammenzubringen. Die TagesWoche lädt am 17. Juni dazu ein, zusammen Fussball zu schauen.

In den vergangenen Monaten habe ich mich in einer Reihe von Artikeln mit Social-Media- und Community-relevanten Themen beschäftigt. Die bisherigen Artikel haben sich natürlich mit Fragen beschäftigt, die in irgendeiner Form das Internet betreffen.

Treffen in der Offline-Welt

Allerdings macht das Diskussionen nicht weniger real, wenn sie sich über elektronische Medien abspielen. Es gibt jedoch auch Versuche, die Kontakte und Diskussionen, die sich über das Internet ergeben, in die nicht-elektronische Welt zu übertragen: Communities treffen sich persönlich. Je nach Art der Community und dem Ziel des Treffens kann die Gestaltung der Treffen stark variieren.

Wir von der TagesWoche haben inzwischen mehrere Community-Treffen organisiert, dabei ging es uns bisher vor allem um Input der Leser, welche Themen wir stärker berücksichtigen sollen, wie zum Beispiel Stadtentwicklung oder Migration. Bei unserem ersten Treffen wollten wir wissen, was die Community über uns, die TagesWoche, denkt. Unser kommendes Mittendrin-Event am kommenden Dienstag, den 17. Juni legt den Schwerpunkt eher auf das entspannte Miteinander: Wir wollen mit Ihnen das WM-Spiel Brasilien-Mexiko schauen.

Auch andere Nachrichtenportale wollen ihre Leser persönlich kennenlernen

Die Redaktion von Zeit Online traf sich mit Lesern schon mehrmals zum Kaffee, und der österreichische Standard lud Community-Mitglieder ein, die auf der Website der Zeitung ein Blog gegründet hatten. Bei diesen Veranstaltungen stand im Mittelpunkt, dass die Redaktion die Meinung der Leser zu ihrer Zeitung und der Website hören wollte.

Es gibt aber auch Redaktionen, wie 20minuten.ch, die ein Treffen ganz anders angehen: Die Zeitung liess Community-Mitglieder und Redakteure als Sportmannschaften gegeneinander antreten. Vorbild war die japanische Fernsehshow «Takeshi’s Castle» aus den 1990ern, die die Umsetzung von Computerspielen in die Realität zum Ziel hatte. Die Aktion ist Teil einer Rubrik, in der einmal im Monat ein Leser und ein Redakteur gegeneinander antreten, sei es beim Capuccino aufschäumen oder eben im Überwinden eines Parcours.

Community-Treffen sind wichtig für Rückmeldungen an Unternehmen

Auch andere Unternehmen, die eine Community in Form z.B. eines Forums haben, organisieren Treffen, zum Beispiel Sony. Bei von Unternehmen angestossenen Treffen geht es natürlich im weitesten Sinne meist um Werbung und um die Frage, wie man das Angebot für den Kunden noch verbessern kann, was ja nur im Sinne der Kunden sein kann. Wichtig ist, dass das Unternehmen den Kunden seine Vorstellungen von einem solchen Treffen klar kommuniziert. 

Am häufigsten sind wohl Community-Treffen, bei denen sich die Mitglieder ähnlich wie in einem Verein untereinander treffen. So gibt es inzwischen in vielen Städten Twitter-Stammtische, bei denen sich die Twitterer untereinander treffen, ohne dass eine Marketing-Aktion dahinter steckt.

(Bild: Screenshot Twitter)

Community-Treffen können für alle Beteiligten sehr fruchtbar und interessant sein. Insbesondere für Online-Medien sind sie eine nicht zu unterschätzende Möglichkeit, von den Lesern im zwanglosen Rahmen wertvolle Hinweise zu bekommen.

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