Das Künstlerkollektiv Clübli Déserteurs schlägt vom 13. bis 15. Juli seine Zelte in einem elsässischen Naturschutzgebiet auf, um die Kultur des Dreiländerecks zu erforschen. Das Ziel ist eine Karte der Meinungen und Mentalitäten.
Das Dreiland ist Schmelztiegel verschiedenster Kulturen und Bedürfnisse. Um herauszufinden, wie dessen Zusammenspiel funktioniert, widmet sich das Künstlerkollektiv Clübli Déserteurs der Mentalitäten und Meinungen im Dreilandeck von Frankreich, Deutschland und der Schweiz.
Der Fokus liegt dabei auf dem ländlichen Raum, nämlich Dörfern und ihrer kulturellen Geschichte. «Wir wollen mit dem Projekt die Meinungen, Bedürfnisse und Bräuche der Dorfkulturen sammeln und archivieren», sagt Alan Twichtell, Mitglied des Künstlerkollektivs.
Das Gespräch mit den Einwohnern suchen
Dazu arbeitet das Kollektiv im Naturschutzgebiet «Petite Camargue Alsacienne», wo es beispielsweise Bäume pflegt oder Sümpfe trockenlegt, um so den Zugang und das Gespräch mit den Anwohnern zu finden. Deren Geschichten über ihre Heimat und ihre politischen Anliegen sollen aufzeigen, ob diese mit denen der öffentlichen Stadtplanungsstellen korrelat sind. «Wir möchten die Geschichte aus der Sicht der Leute von unten aufzeigen, und nicht aus der der Gewinner», sagt Twichtell.
Unterschiede zwischen Stadt und Land aufzeigen
Während acht Jahren will das Clübli Déserteurs die Grenzzonen des Dreiland bereisen und temporäre Gesprächsplattformen errichten. Das Ziel sei es, so Alan Twichtell, «eine Kartografie zu erstellen, die die kulturellen Unterschiede an den Grenzen, sowie zwischen Metropolen und ländlichen Räumen aufzeigt».
Die Ergebnisse werden fortwährend archiviert und mittels verschiedener Medien wie Video, Foto und schriftlichen Dokumenten im Internet der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Am Ende des Projekts sollen die gesammelten Berichte als Buchatlas veröffentlicht werden.
«caravan of needs» ist ein Langzeitprojekt des Clübli Déserteurs im Rahmen der IBA Basel 2020.