Studierende wollen nicht nach Liestal pendeln

Die Uni Basel prüft die Auslagerung ihrer juristischen und wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät nach Liestal. Politiker aus dem Baselbiet reagierten mit Freude auf die Nachricht. Bei den Studierenden stösst die Idee indes auf grosse Skepsis.

Die Studierenden sind von den Auslagerungsplänen der Uni Basel nicht begeistert. (Symbolbild)

(Bild: APA/Herbert Pfarrhofer)

Die Uni Basel prüft die Auslagerung ihrer juristischen und wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät nach Liestal. Politiker aus dem Baselbiet reagierten mit Freude auf die Nachricht. Bei den Studierenden stösst die Idee indes auf grosse Skepsis.

Es ist ein politisches Zuckerstückchen, das die Universität Basel dem Mitträgerkanton Baselland hinwirft. Am Montag sickerte über einen Bericht in der «Basellandschaftlichen Zeitung» durch, dass die Uni über eine Verlegung der juristischen und wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät nach Liestal nachdenkt. Werden diese Pläne umgesetzt, müssten 2700 Studierende und Doktorierende beider Fakultäten in den Baselbieter Hauptort pendeln.

Diese Idee erfreut Politiker aus dem Baselbiet, stösst aber bei der Studentischen Körperschaft der Universität Basel (Skuba) auf grosse Skepsis. «Eine Umsetzung dieses Projektes würde die Studierenden übermässig belasten und den Standort der Universität massiv schwächen», schreibt die offizielle Studierendenvertretung in einer Medienmitteilung (Download auf der Artikelrückseite).

Pendelstress für die Studierenden

Da in Liestal keine grösseren Hörsäle geplant sind, müssten die Studierenden jeden Tag zwischen dem Kollegienhaus beim Petersplatz und den Fakultäten in Liestal pendeln, schreibt die Skuba. Das verursache vor allem bei interdisziplinären Studien viel Zeitaufwand und habe auch finanzielle Folgen für die Betroffenen. 

Die Skuba befürchtet, dass eine Auslagerung der Fakultäten auch einen Imageverlust nach sich ziehen würde. Mit der Auslagerung werde die Einheit der Universität Basel zerstört, schreibt sie weiter. «So wird es in Zukunft schwierig sein, als attraktiver Standort für neue Studierende zu gelten.»

Kritik auch von Regierungsratskandidat Conradin Cramer

Ins selbe Horn stiess in einem Gespräch mit dem Regionaljournal Basel von Radio SRF auch der LDP-Regierungsratskandidat Conradin Cramer, der als möglicher Nachfolger von Christoph Eymann das Basler Erziehungsdepartement übernehmen könnte. Es sei nicht im Interesse der Universität und der Studierenden, wichtige Fakultäten so weit vom universitären Zentrum zu entfernen, sagte er.

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