Warum der Verband «Medien mit Zukunft» eine gute Sache ist
Einerseits: Weil Hansi Voigt dabei ist. Andererseits: Weil das Vereinsleben ein lustiges ist. Vor allem aber, weil die Mediendebatte in der Schweiz von Konzernen dominiert wird, die ihre News-Seiten und Zeitungen zwar dafür schätzen, dass sie ihnen Konsumprofile liefern – den Journalismus aber als zunehmend lästiges Beiprodukt ihrer Geschäftstätigkeit begreifen.
Noch ist die TagesWoche Mitglied im Verband Schweizer Medien, dem alteingesessenen, altehrwürdigen Verlegerverband, in dem der Medienkonzern Tamedia («Tages-Anzeiger», «20 Minuten», Ricardo etc., etc., etc.) rund zwei Drittel der Stimmen hält. Davon hat nicht nur die TagesWoche nichts, von diesem Verband gehen auch keinerlei Bestrebungen aus, den professionellen Journalismus in der Schweiz zu stärken und in die Zukunft zu führen.
Deshalb rannte der ehemalige «Watson»-Macher Hansi Voigt offene Türen bei uns ein, als er die TagesWoche anfragte, Mitbegründerin des neuen Verlegerverbands «Medien mit Zukunft» zu werden. Co-Redaktionsleiter Gabriel Brönnimann wird die TagesWoche als Vizepräsident im Verband vertreten.
Was «Medien mit Zukunft» erreichen will
Zweck des Vereins ist es, unabhängigen Journalismus zu fördern, unabhängige neue Medienmarken aufzubauen oder bestehende zu pflegen. Angesichts der Debatte um ein neues Mediengesetz will sich «Medien mit Zukunft» als Stimme für den Journalismus einbringen. Der Verein will aufzeigen, warum es Journalismus braucht, der nicht durch kommerzielle oder politische Interessen korrumpiert ist. Und wie die Bedingungen sein müssen, damit diese Art von Journalismus entstehen und gedeihen kann.
Und wer macht alles mit?
Präsidiert wird der Verband von Simon Jacoby, Gründer von «tsüri.ch». Als Verbandsgründer dabei sind nebst der TagesWoche die «Republik», die «Wochenzeitung», «Saiten» aus St. Gallen, «Infosperber» und «Zentralplus» aus Luzern. Ausserdem sind mit «sept.info», «Media Forti», «Medias pour tous», «Culture en jeu» und «Bon pour la tête» gleich mehrere Initiativen aus der Romandie dabei.
Mitglied werden kann jeder, der die Ziele von «Medien mit Zukunft» teilt.