Ziel der Übernahme ist die Schaffung «eines der reichweitenstärksten Vermarkters in der Schweiz», wie die beiden Unternehmen am Freitag gemeinsam mitteilten. Zudem soll sich das Angebot auf Deutschland und Österreich erstrecken.
Tamedia selbst erreicht mit über 50 Medien nach eigenen Angaben einen grossen Teil der Schweizer Bevölkerung. Goldbach hat eine führende Position in der Vermarktung elektronischer Medien. Daneben soll das Aussenwerbegeschäft über die Firma Neo Advertising vorangetrieben werden. An diesem Unternehmen besitzt Tamedia ebenfalls die Mehrheit.
Das am Freitag vorangemeldete öffentliche Übernahmeangebot für Goldbach umfasst sämtliche, insgesamt über sechs Millionen, ausgegebene Aktien der Werbevermarkterin. Der Kaufpreis soll in bar entrichtet werden. Damit beläuft sich die Summe auf 216 Millionen Franken. Kommt die Übernahme zustande, soll Goldbach von der Schweizer Börse dekotiert werden.
Grossaktionäre spielen mit
Die Goldbach Gruppe beschäftigt rund 340 Mitarbeitende in der Schweiz, Deutschland und Österreich. Sie soll als integriertes Vermarktungsunternehmen innerhalb der Tamedia am bisherigen Standort in Küsnacht ZH weitergeführt werden. CEO von Goldbach bleibt Michi Frank, der Mitglied der Unternehmensleitung von Tamedia wird.
Tamedia-Chef Christoph Tonini sieht die Kombination Tamedia, Goldbach und Neo Advertising als «Chance für den Schweizer Medienmarkt, denn davon profitieren nicht zuletzt auch unsere journalistischen Angebote».
Auch Goldbach-Chef Michi Frank freut sich auf die Zusammenarbeit mit Tamedia, wie er in der Mitteilung zitiert wird. Goldbach gehe es ausgezeichnet. Es sei aber davon auszugehen, dass sich der Markt in den kommenden Jahren markant verändern werde. Gemeinsam mit Tamedia sei Goldbach «optimal aufgestellt», um die Veränderungen als Schweizer Werbevermarkterin mitzugestalten.
Die grössten Goldbach-Aktionäre Beat Curti und der Investor Veraison Sicav sicherten Tamedia den Angaben zufolge die Andienung der Aktien bereits zu. Curti hält 19,84 und Veraison 19,09 Prozent an dem Unternehmen. Die Übernahme wird gemäss Mitteilung der Eidgenössischen Wettbewerbskommission vorgelegt.