Das Basler Traditionsgeschäft Spira an der Freien Strasse gibt nicht auf: Ab 28. April soll die Einkaufsstrasse mit einer Plattform für Pop-Up-Stores und «Drinks, Snacks & Kaffi» belebt werden.
Gross war das Wehklagen, als Mitte August 2015 bekannt wurde, dass das Basler Traditionsgeschäft Spira seine Tore für immer schliessen werde. Und das drei Jahre vor dem bevorstehenden 100. Geburtstag. Das Verschwinden eines der letzten lokalen Läden in der Basler Shopping-Hauptstrasse wurde zum Sinnbild für den Niedergang der Einkaufsstadt Basel.
Ende Februar war tatsächlich Schluss – aber nicht endgültig. Denn wer jetzt am Ladengeschäft an der Freien Strasse vorbeiflaniert, sieht sich wohl einer zugeklebten Schaufensterfront gegenüber. Aber eine Aufschrift verkündet: «Mir mache uff am Do., 28. April, mit Pop-Up-Store, Drinks, Snacks & Kaffi.»
Gegenpol zur uniformen Einkaufsstrasse
Anders als zum Beispiel die Familie Kost gegenüber, die mit der Vermietung ihres ehemaligen Sportgeschäfts viel Geld verdienen möchte, wagen die Enkel des Geschäftsgründers Salomon Spira einen Neubeginn mit einem neuen Konzept: «Wir möchten einen kreativen Gegenpol setzen zur uniformen internationalen Eintönigkeit in der Freien Strasse», sagt Co-Geschäftsleiter François Spira.
Die Macher der neuen Spira-Pop-Store-Plattform: Gastronom Elias Buess und Ladenbesitzer François Spira (Bild: Dominique Spirgi)
Für die Neukonzeption hat sich Spira einen Partner an die Seite geholt, der in Basel bereits vielversprechende Spuren hinterlassen hat: das junge Kochtalent Elias Buess, der bis Ende 2014 die Gäste des Restaurants Feldberg begeistert hatte.
Steter Wechsel des Angebots
Gegenwärtig wird umgestaltet. «Ich bin von Malern und Dekorateuren umgeben», sagt Spira. Bereits in einem Monat will er seinen Laden wieder eröffnen. Aber nicht mehr als «Fashion Gallery», wie sich das Geschäft in der Vergangenheit bezeichnete, sondern als Verkaufs-Plattform mit Pop-Up-Stores für kreative Köpfe aus den unterschiedlichsten Bereichen.
«Das können in einem steten Wechsel Künstler, Sammler, Jungdesigner, kreative und innovative Macher sein, aber auch ein Spezialitätenladen, der seine Waren einmal an bester Lage in der Innenstadt anbieten möchte», sagt Spira. Und das ohne grosses Risiko. Denn Miete verlangen will der Laden-Gastgeber nur, wenn der Verkaufsgast auch Umsatz generiert.