Trendsport-Halle zieht an den Hafen

Der Verein Trendsport will auf das Ex-Esso-Areal rollen und damit die erste Ganzjahresnutzung an der Uferstrasse realisieren. Für die Restfinanzierung des Hallenprojektes sucht er noch Unterstützung.

Sonst gelingen die Sprünge nur halb so gut.

(Bild: Alexander Preobrajenski)

Der Verein Trendsport will auf das Ex-Esso-Areal rollen und damit die erste Ganzjahresnutzung an der Uferstrasse realisieren. Für die Restfinanzierung des Hallenprojektes sucht er noch Unterstützung.

Die Skater bauten mit Port Land ein Pionier-Projekt zu Beginn der Zwischennutzug am Hafen auf dem Ex-Esso-Areal. Auf dem Teerplatz daneben soll nun für Brettlibuben und andere Kinder und Jugendliche auf Rollen auch die erste Ganzjahresnutzung am Hafen entstehen.

Der Verein Trendsport will dort schon Anfang 2016 ein grosses Zelt aufschlagen. Denn nach zwölf Jahren im Pumpwerk in der Langen Erle will die IWB diese Halle für eine Trinkwasseraufbereitungsanlage abreissen lassen. Am Samstag rollten daher ein letztes Mal Scooter, BMX, Inline und Skateboard in der alten Heimat. «Da wir nun eine Zwischenlösung gefunden haben, mischt sich Abschiedsschmerz mit der Freude auf das neue Abenteuer», so Trendsport-Geschäftsführerin Karin Bleile. Seit zwölf Jahren betreut sie abwechselnd mit vier anderen Mitarbeitern das beliebte Freizeitangebot, das letztes Jahr gut 13’000 junge Besucher anlockte.

Da die neue feste Bleibe auf der Erlenmatt frühestens Mitte 2018 bezugsbereit ist, suchten Kanton und Verein ein Zwischenheim. «Beide Parteien kamen auf das Ex-Esso-Areal», so Bleile. Lange war auch das vordere Ex-Migrol-Areal im Rennen, wo eh Hallen geplant waren und ein Nutzungsvertrag bis 2019 unterzeichnet war. Die Einsprachen der WG Klybeck stoppten aber auch das Trendsport-Projekt.

Synergien mit Vorhandenem

Als im Oktober der neue Nutzungsvertrag für das Ex-Esso-Gelände bis 2019 unterzeichnet wurde, konnte der Verein Trendsport definitiv mit den Geländeverantwortlichen des Verein I_Land verhandeln. Oli Bürgin, der in beiden Vereinen aktiv ist, freut sich auf Synergien zwischen den bereits laufenden Projekten und der Trendsport-Halle, die mit 800 Quadratmetern plus weiteren Containern die grösste Ex-Esso-Fläche beansprucht: «Der Cyclope letztes Jahr war viel dominanter und hat den Betrieb von allen anderen auf dem Areal sehr eingeschränkt. Die Trendsport-Halle ist dagegen ein Gewinn, da etwa beim Recycling-Management und der Platzaufsicht ein Player mehr auf dem Gelände ist. Auch wurde mit der Zeltposition weit entfernt von allen anderen Rücksicht genommen, keine Abendsonne zu klauen und möglichst wenig Lärm nach drüben zu schicken.» 



Oli Bürgin und Karin Bleile – noch am alten Ort, aber mit Vorfreude auf den neuen.

Oli Bürgin und Karin Bleile – noch am alten Ort, aber mit Vorfreude auf den neuen. (Bild: Alexander Preobrajenski)

Immissionen von den Rollen auf den Rampen sind zu erwarten, und ab und zu werden auch Leute draussen sein. Denn auch wenn das Zelt gut 350 Tage im Jahr geöffnet sein wird: Isoliert oder beheizt ist es nicht. Darum brauchte es nebst externen Sanitäranlagen und Büros für den 4-Saison-Betrieb auch beheizbare Container als Aufenthaltsraum. Bleile: «Der Verein will ja nicht nur einen Ort für Trendsport bieten, sondern auch ein betreuter sozialer Treffpunkt für bewegungsfreudige Junge sein.»

Geld gesucht!

Das Projekt scheint – aussergewöhnlich für die Zwischennutzung am Hafen – bei allen auf Goodwill zu stossen. Selbst von den Anwohnern, die der Verein Trendsport schon vor Publikation des Hallen-Baugesuches mit Flugblättern



Hier wird dir geholfen.

Hier wird dir geholfen. (Bild: Alexander Preobrajenski)

informierte, kamen keine Einsprachen. Kommen die Behörden-Bewilligungen schnell, könnte schon im Januar mit den nötigen Bauarbeiten begonnen werden. Denn Ende Jahr müssen auch die letzten Fahrenden, die mangels Standplatz in Basel diesen Sommer den Teerplatz belegten, gemäss Abmachung mit dem Präsidialdepartement auf einen neuen Standplatz ausweichen.

Doch noch fehlt dem Verein Trendsport trotz breiter Trägerschaft von der CMS und dem kantonalen Swisslosfonds ein Restbetrag auf das Budget von fast einer halben Million Franken. Einen Teil von 25’000 Franken soll nun mit einer Crowdfunding-Aktion eingeholt werden. Die erwachsenen Skater von Port Land nebenan dienen dem Nachwuchs hier als gutes Beispiel. Ihr erfolgreiches Crowdfunding Projekt wurde vor drei Jahren zum Paradebeispiel für die damals neue Finanzierungs-Plattform wemakeit.com.

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