Uni ehrt erstmals mehr Frauen als Männer

Der Dies academicus, das ist ein Tag der Tradition, der Riten und der salbungsvollen Worte. Der diesjährige Dies ist an der Universität Basel nun aber auch ein Tag des Fortschritts. Erstmals wurden mehr Frauen als Männer mit der Würde eines Ehrendoktors ausgezeichnet.

Marie-Claire Barth-Frommel, Judith Stamm, Susanne Scotchmer, Martin Hicklin, Josef Perner, Susanne Codoni, Silvana Seidel, Peter Goelitz. (Bild: PD)

Der Dies academicus, das ist ein Tag der Tradition, der Riten und der salbungsvollen Worte. Der diesjährige Dies ist an der Universität Basel nun aber auch ein Tag des Fortschritts. Erstmals wurden mehr Frauen als Männer mit der Würde eines Ehrendoktors ausgezeichnet.

An diesem Freitag hat die Uni Basel einen grossen Feiertag: den Dies academicus. Einen ganz besonders grossen Feiertag erleben jene acht Männer und Frauen, die für ihr wissenschaftliches, gesellschaftliches und politisches Engagement mit der Würde eines Ehrendoktors ausgezeichnet werden. Eine von ihnen ist die Juristin und CVP-Politikerin Judith Stamm, die sich vor allem als unermüdliche Kämpferin für die Gleichberechtigung von Mann und Frau einen Namen gemacht hat.

Martin Hicklin wird geehrt

Sehr speziell dürfte die Auszeichnung auch für den Wissenschaftsjournalisten Martin Hicklin sein – in seiner Gilde wird man erfahrungsgemäss eher mit Kritik eingedeckt als mit Würden bekleidet. Die weiteren neuen Ehrendoktoren sind Marie-Claire Barth-Frommel (Theologische Fakultät), Susanne Codoni (Medizinische Fakultät), Silvana Seidel Menchi (Philosophisch-Historische Fakultät), Peter Gölitz (Philosophisch-Naturwissenschaftliche Fakultät), Suzanne Scotchmer (Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät) und Josef Perner (Fakultät für Psychologie).

Bei der Feier in der Martinskirche ging Rektor Antonio Loprieno wie im Interview mit der TagesWoche auch auf die Probleme der Wissenschaften ein. Und auf das vorhandene Potenzial, das er in der «gegenseitigen Befruchtung quantitativer und qualitativer Perspektiven» sieht.

Loprienos Plädoyer für eine neue Wissenschaftskultur gründete dabei vor allem auf der produktiven Spannung zwischen Wissen («Erfahrungswerten, die wir rezipiert haben») und Glauben («kritischen Projektionen, denen wir unser Vertrauen schenken möchten»). Das ermutige zum Beschreiten neuer produktiver Wege.

 

 

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