Antonio Loprieno räumt seinen Posten als Rektor der Uni Basel vorzeitig im August 2015. Das kündigt er in einem Schreiben an Mitarbeiter und Studenten an. Er wolle einem Nachfolger Platz machen.
Die Amtszeit von Antonio Loprieno wäre noch bis 2018 gelaufen, doch vom ersten August nächsten Jahres an soll ein anderer höchster Repräsentant und Leiter der Uni Basel sein. In einem Schreiben an alle Mitarbeiter und Studierende kündigt Loprieno seinen Rücktritt an. Der Schritt kommt überraschend, Loprieno war erst 2012 für eine dritte Amtszeit gewählt worden.
Loprieno will auf dem Höhepunkt seines Wirkens gehen, so liest sich sein Abschiedsbrief. Die «akademische Community» würde sich in einer sehr guten Phase befinden, schreibt der gebürtige Italiener. Lehre und Forschung hätten sich prächtig entwickelt, die Finanzierung der neuen Strategie durch die Trägerkantone sei auch sichergestellt – ein günstiger Zeitpunkt also für einen Rücktritt.
Gespreiztes Selbstlob
Loprieno wagt auch ein bescheiden-gespreizt formuliertes Selbstlob: «In diesem positiven institutionellen Kontext bilde ich mir auch die Feststellung einer möglicherweise mehrheitlich bestehenden Zufriedenheit mit meiner eigenen Leistung ein.»
Tatsächlich hat Loprieno vor allem durch den Vorsitz über die Rektorenkonferenz der Schweizer Universitäten nationale Bekanntheit erlangt. So fand er etwa nach der Annahme der Masseneinwanderungsinitiative deutliche Worte.
Auch die Uni Basel wandelte sich unter Loprieno: Der Fokus der ältesten Universität der Schweiz verschob sich immer mehr in Richtung Life Sciences. Auch gegenüber Partnerschaften mit der Privatwirtschaft zeigte sich Loprieno aufgeschlossen.
Fokussierung auf sechs Kernbereiche
Um einem Nachfolger die Möglichkeit zu geben, die 2012 aufgegleiste «Strategie 2014» selber zu gestalten, werde er nun frühzeitig sein Amt zur Verfügung stellen. Die Strategie will eine Fokussierung von Lehre und Forschung auf sechs Kernbereiche: Life Sciences, Nano-Wissenschaften, Nachhaltigkeits- und Energieforschung, Bildwissenschaften, European and Global Studies und Narrativität.
Mit der Uni, an der Loprieno 2000 als Professor für Ägyptologie angestellt wurde, hat die Institution dann nicht mehr viel zu tun. Seit 2005 ist Loprieno auch Rektor. Die Zahl der Studierenden stieg in dieser Zeit von 9500 auf 12’500. Doch zuletzt verlor die Uni an Attraktivität für ausländische Studenten.