Ab Ende Juni erstrahlt das nächtliche Basel in neuem Licht. Derzeit werden die letzten von 30 Lichtstrahlern an den Häusern um die Hauptpost montiert. Sie sollen die dritte Dimension zeigen.
Die Leute bleiben vor der Hauptpost stehen und fragen sich, weshalb nach dem politischen Nein zu Überwachungskameras im öffentlichen Raum nun doch solche installiert werden. Doch was wie Kameras aussieht, sind Lichtstrahler. Insgesamt gut 30 davon sollen in der Innenstadt die Schönheit der Fassaden hervorheben. Überwacht werden kann mit diesen Geräten niemand.
Das Thema Sicherheit spielt beim Projekt «B-leuchtet» der Industriellen Werke Basel (IWB) und dem Baudepartement dennoch eine Rolle: Die Leuchtstrahlen sollen dazu beitragen, dass sich die Menschen auch bei Dunkelheit wohlfühlen in Basel, sagt Werner Rupflin von den IWB. Ausserdem wolle man «die dritte Dimension» zeigen und einen Wohlfühl-Effekt erzielen. Ziel ist eine durch künstliches Licht erzeugte ganzjährliche Vollmondstimmung in der Innenstadt.
Fenster bleiben dunkel
Bereits vor acht Jahren hatte der Grosse Rat das Acht-Millionen-Projekt bewilligt. Wenig begeistert vom neuen Lichtkonzept waren damals Hausbesitzer, deren Einwilligung für das Montieren der Strahler unumgänglich war. Sie fürchteten, geblendet zu werden – und erhoben Einsprache. Doch Aufklärung bewirkte, dass die Einsprachen zurückgezogen wurden: Die Zuständigen überzeugten die Anwohner, dass weder sie in ihren Wohnungen, noch sonst wer geblendet werde.
Grund sind «Gobo-Strahler», die anders als normale Scheinwerfer nur die Fassade anleuchten. Möglich ist dies durch eine Art Diabilder vor der Lichtquelle. Fenster und die Umgebung der Fassaden sind auf den Bildern abgedunkelt und werden nicht beleuchtet.
Licht bis nach Mitternacht
Am Dienstagabend wurden die Strahler rund um die Hauptpost erstmals getestet. Bis das nötige Verfahren abgeschlossen ist, dauert es aber noch gut einen Monat. Voraussichtlich ab Ende Juni sollen die Leuchtstrahler dann jeweils eine halbe Stunde, nachdem die Strassenlaternen angestellt wurden, in Betrieb gehen. In den Sommermonaten sind die Fassaden bis um 00.30 Uhr beleuchtet, im Winter gehen die Lichter bereits um 22.30 Uhr aus.
Beim Lohnhof oder bei der Safranzunft ist bereits jetzt zu sehen, wie «Gobo» strahlt.