Die Wagenburg-Leute haben es sich inzwischen auf dem nt/Areal gemütlich gemacht. Ein Dorn im Auge ist dies Pro Natura Basel. Sie hat bei der Regierung interveniert und will, dass die Wagen sofort verschwinden.
Schön haben es sich die Wagenburger auf dem nt/Areal im Kleinbasel eingerichtet. Idyllisch ist es dort. Und vor allem gemütlich. Vor gut einem Monat war das noch anders. Damals war der Wagenplatz an der Freiburgerstrasse, in unmittelbarer Nähe zum Ausschaffungsgefängnis Bässlergut und zur Autobahn. So wollte es der Kanton, denn die jungen Menschen hatten ihre vier Wohnbusse zuvor während mehreren Wochen ohne Erlaubnis auf der Klybeckinsel platziert.
Aber an der düsteren Freiburgerstrasse gefiel es den Wagenburgern nicht. Ein dunkles Loch sei dies und kein Leben, fanden sie. Und so zogen sie ein paar hundert Meter weiter weg, aufs nt/Areal, wieder ohne Bewilligung. Für die Polizei ist dies kein Problem: «Wir haben keine Lärmreklamationen oder ähnliches erhalten deswegen», sagt Sprecher Klaus Mannhart.
«Ökologisch nicht vertretbar»
Ein grosses Problem hat jedoch Pro Natura Basel damit. Dass die Wagenburg nun auf dem nördlichen Erlenmatt-Areal steht, findet sie untragbar. Grund: Wertvolles Naturschutzgebiet. Das ehemalige Areal der Deutschen Bahn hat eine besondere biologische Bedeutung und wurde im Jahr 2005 zur Naturschutzzone erklärt. «Wir haben der Regierung deshalb einen Brief geschrieben und sie gebeten zu handeln», sagt Geschäftsführer Thomas Schwarze der TagesWoche. Es bestehe die Gefahr, dass der Boden kaputt gemacht werde. Für Schwarze ist der Fall klar: «Die Wagenburg muss so schnell wie möglich weg. Es ist weder zonenrechtlich noch ökologisch vertretbar, dass sie dort sind.» Er habe zwar Verständnis für das Anliegen dieser Leute, dennoch könne es nicht sein, dass die Natur dran glaube müsse. «In Basel mangelt es ebenso an Naturschutzgebieten wie an Freiflächen.»
Reklamiert wegen der Wagenburg auf der Erlenmatt, wo derzeit ein neues Stadtquartier entsteht, hat laut Olivier Wyss von der Kantons- und Stadtentwicklung auch die kantonale Fachstelle für Natur- und Landschaftsschutz. Man suche momentan eine Lösung, die für alle stimme, sagt er. Demnächst wird eine Sitzung mit dieser Fachstelle stattfinden. «Ich gehe davon aus, dass die Wagenburg-Leute bleiben können, bis die Vegetationsperiode beginnt. Wir müssen aber festlegen, wo die Wagen am besten stehen sollten, damit Schäden vermieden werden können.»
Trotzdem: Die Tage der Wagenburger auf dem nt/Areal sind gezählt, denn die Vegetationsperiode beginnt im März. «Wir sind aber bereit, die Wagenburg-Leute bei der Suche nach einem Ersatzstandort zu unterstützen», sagt Wyss. Vielleicht kommt ja die Freiburgerstrasse wieder ins Spiel.