Der Testpatient hatte sich vorgängig gründlich abklären lassen. Der Befund der Vertrauensärzte: Minimales Karies, das sich mit gutem Putzen in Schach halten lässt. Mit dieser Diagnose schickten ihn Forscher des ETH-Instituts für Risiko- und Versicherungsökonomie zu 180 Zahnärzten in Zürich. In 50 Fällen wollten ihm die Zahnärzte laut Studie bis zu sechs Füllungen aufschwatzen – obwohl keine nötig war. Über 500 Franken hätte die Fehlbehandlung im Durchschnitt gekostet.
Die cleveren Forscher wollten noch mehr herausfinden: Ob das Auftreten des Probanden etwas am Verhalten der Zahnärzte ändert. Und das tat es. Im Anzug und mit teurem Handy legten ihm die Bohrleute weniger oft eine Überbehandlung nahe, als wenn er mit Kapuzenpulli und in abgewetzten Turnschuhen erschien. Die Autoren der Studie hatten eigentlich mit dem gegenteiligen Effekt gerechnet.
Die «Handelszeitung» stellt die Studie in einem Blog-Beitrag vor.