Was andere über den BaZ-Verkauf schreiben

Ein letztes Mal sorgt Markus Somm mit seiner Zeitung für Wirbel. Eine Medienschau zum Verkauf der «Basler Zeitung».

Die Schweiz schreibt über den Verkauf der BaZ an das Zürcher Verlagshaus Tamedia.

Sogar der Verkauf seiner Zeitung entspricht Markus Somms Vorstellung von Erfolg: Wenn die BaZ zu reden gibt, dann ist es eine gute Zeitung. Dass der Inhalt und nicht der Titel im Mittelpunkt des Interesses stehen sollte: Nun ja, für Einsichten ist es jetzt definitiv zu spät.

Am Donnerstag schreibt die ganze (Medien)-Schweiz über den Verkauf von Christoph Blochers Blatt an den Zürcher Verlag Tamedia. Hier ein kleiner Überblick ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

«Blocher zieht nach sechs Jahren geschlagen aus der Stadt ab, die Hetzkampagnen der BaZ sind vorbei. Mit der BaZ und der ‹Basellandschaftlichen› werden sich in Basel weiterhin zwei Titel konkurrieren, wobei sich die BaZ als Teil des Tamedia-Mantels zur politischen Mitte hinbewegen wird. Mit der ‹TagesWoche› – einst aus Protest gegen Blochers Angriff gegründet – redet erst noch eine unabhängige Stimme mit.»
«Gut für Basel, schlecht für die Schweiz», «WoZ»


«Das Extrablatt kann sich die SVP in Zukunft in weiten Teilen der Schweiz sparen. Partei-Übervater Christoph Blocher (77) baut sein Medienimperium weiter aus.»
«Hier steckt Blocher in jedem Briefkasten», «Blick»


«Der Tausch hilft nur darüber hinwegzutäuschen, dass Blocher als Verleger eine Niederlage eingefahren hat. Er erreichte mit der ‹Basler Zeitung› nicht, was er erreichen wollte. In der Region konnte sie zwar Zwietracht säen, aber keine politischen Erfolge erringen.»
«Blochers Traum als Verleger ist geplatzt», «bz Basel»


«Ohne Kooperationen und Zusammenschlüsse ist es nahezu unmöglich geworden, eine Regionalzeitung mit einem gewissen inhaltlichen Anspruch rentabel zu betreiben. In verlegerischen Bereichen lehnte sich denn auch die ‹Basler Zeitung› bereits an Tamedia an und konzentrierte sich auf die Unabhängigkeit im redaktionellen Bereich. Allerdings hatten die Verantwortlichen nur das gedruckte Produkt im Blick, während sie die Online-Publizistik faktisch bereits Tamedia überliessen. Früher oder später musste sich das rächen, zumal die Restrukturierungen im Hauptgeschäft nicht ausreichten, um eine digitale Strategie aufzubauen. Man lebte notgedrungen in den Tag hinein, so dass der Tag der Wahrheit früher oder später kommen musste.»
«Christoph Blocher gibt den Kampf um die «Basler Zeitung» auf – das hat eine ziemlich bittere Note», NZZ


«Wie geht es für die BaZ weiter? In der Branche gilt es als ausgemacht, dass die Übernahme nur Sinn ergibt, wenn Synergien genutzt und Kosten gesenkt würden. Im Klartext hiesse das, dass überörtliche Inhalte gemeinsam erstellt und in der Art eines Kopfblattes in verschiedenen Tamedia-Zeitungen erscheinen. Für die BaZ würde das aber wohl darauf hinaus laufen, dass manche Ressorts von Zürich aus beliefert werden und nur mehr das Regionale vor Ort hergestellt würde.»
«Tamedia kauft die Basler Zeitung», «Badische Zeitung»


«Wie ‹Berner Zeitung› und Bund in Bern oder der Landbote in Winterthur wird auch die BaZ einen Lokal-Ressortleiter mit Titel Chefredaktor kriegen, aber der ist für die Galerie. Die redaktionelle Linie für das goldene Dreieck Basel-Bern-Zürich gibt Supra-Chefredaktor Arthur Rutishauser durch, fürs Tagesgeschäft ist Blattmacher-Chef Iwan Städler verantwortlich.»
«Liebe Baslerinnen und Basler, das passiert jetzt mit eurer BaZ…», Watson


«Au final, l’expérience Blocher en terres rhénanes aura conduit à une forte polarisation médiatique mais n’aura eu que peu d’impact sur la vie citoyenne. L’audience du titre s’est certes érodée, passant en début d’année en dessous de la barre des 100 000 lecteurs, mais la tendance touche la grande majorité des journaux suisses. Le paysage politique bâlois est resté quant à lui ancré à gauche.»
«Blocher fait irruption a la presse de l’arc lémanique», «Tribune de Genève»


«Le rachat de parts de GHI et de ‹Lausanne Cités› par le groupe de Christoph Bolcher laisse entrevoir l’avenir de la presse helvétique: une forte polarisation du marché – et de la population.»
«Les nationalistes veulent polariser les médias comme la population», «Le Temps»

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