Was ist Minecraft? Eine Erklärung

Seit den Geschehnissen um den verschwundenen 12-jährigen Paul ist Minecraft in aller Munde. Aber was ist das für ein Spiel? Und wer spielt es? Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Seit den Geschehnissen um den verschwundenen 12-jährigen Paul ist Minecraft in aller Munde. Aber was ist das für ein Spiel? Und wer spielt es? Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Was ist überhaupt Minecraft?

Minecraft ist ein Phänomen der neueren Spielgeschichte. Es wurde 2009 veröffentlicht und bis heute über 106 Millionen Mal verkauft. Als der schwedische Programmierer Markus «Notch» Persson das Spiel in einem kleinen Forum veröffentlichte, ahnte er kaum, dass es ihn fünf Jahre später zum Milliardär machen würde.

2014 wurde seine Firma Mojang für sagenhafte 2,5 Milliarden Dollar von Microsoft gekauft. Minecraft existiert für Desktop Computer, Konsolen und Handheld Devices und zählt über 40 Millionen Spielerinnen und Spieler pro Monat. Die meisten davon sind Kinder und Jugendliche.

Worum geht es in Minecraft?

Minecraft spielt in einer offenen Welt und ähnelt einem virtuellen Lego-Spiel. Blöcke aus verschiedenen Materialien können abgebaut und an anderen Orten platziert werden. Die Landschaft besteht aus verschiedenen Zonen – von Dschungel bis Eislandschaft. Die Welt ist jeweils bevölkert von unterschiedlichen Wesen – freundlich gesinnten und Feinden.

Das Spektrum reicht dabei von Menschen über Spinnen bis zu Skeletten und anderen Monstern. Monster trifft man jeweils in der Nacht oder in dunklen Orten wie Höhlen. Sämtliche Figuren bestehen ebenfalls aus blockähnlichen Strukturen.

Neben der Hauptwelt existieren noch zwei Fantasiewelten: The Nether und The End. The Nether ist eine höllenähnliche Dimension, The End ist quasi das End-Level, in dem es einen mächtigen Drachen zu besiegen gilt. Beide Welten sind durch Portale in der Hauptwelt erreichbar.

Wie wird Minecraft gespielt?

Auch einfach mal streicheln: Minecraft kann auch ohne wirkliches Ziel gespielt werden.

In Minecraft gibt es vier Spielmodi: Survival, Creative, Adventure und Spectator.

Der Survival Mode ist die «klassische» Art, das Spiel zu spielen. Man hat einen Gesundheits- und einen Hungerbalken, die zurückgehen, wenn man angegriffen wird oder nichts isst. Mit abgebauten Rohstoffen kann man Dinge erschaffen (das titelgebende «craften») und Handel treiben. Von Rüstungen bis zu Werkzeugen – die Möglichkeiten sind riesig. Gespielt wird auf verschiedenen Schwierigkeitsstufen, wobei auf der niedrigsten keine Monster erscheinen und der Spieler nie hungert.

Im Creative Mode verfügt man über unerschöpfliche Ressourcen, und man kann durch die Welt fliegen. Dieser Modus ist vergleichbar mit einem gigantischen Lego-Spielplatz, der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Millionen aufwendiger Werke auf dem Internet zeugen davon. Drei Beispiele als Video:

 

 

 

Um die von Benutzern erschaffenen Maps zu erleben, wurde der Adventure Mode erfunden. Hier ist man den Restriktionen des jeweiligen Karten-Schöpfers ausgesetzt. Hier gibt es auch Blöcke, die Interaktionen mit den Spielern auslösen.

Wer eher passiv veranlagt ist, wählt den Spectator Mode. Hier kann man als Zuschauer die gesamte Welt und die Geschehnisse beobachten, ohne in irgendeiner Form Einfluss zu nehmen. Man kann beispielsweise auch die Perspektive von Monstern einnehmen.

Gesteuert wird mit der Maus oder dem Joypad – genau so wie in den meisten Rollen- oder Strategiespielen. Die Tastenbelegung kann modifiziert werden.

Wer spielt Minecraft?

Die erwähnten Millionen Spielerinnen und Spieler sind mehrheitlich zwischen 15 und 21 Jahre alt (rund 43 Prozent). Die unter 15-Jährigen machen rund 20 Prozent aus, über 30-Jährige etwa 15 Prozent. Rund 80 Prozent der Spielenden sind männlich.

Die ziemlich breite Durchmischung der Spielerschaft macht dann wohl auch den grossen Reiz aus. Bei Minecraft treffen fast Generationen aufeinander und bauen und erleben gemeinsam gigantische Fantasiewelten. Der Mehrspieler-Modus funktioniert online und auch im lokalen Netzwerk.

Ist Minecraft für Kinder geeignet?

Zombies à la Minecraft: Gruselig ist anders.

Die offizielle Altersfreigabe lautet Pegi 7, für einzelne Story-Versionen Pegi 12. Das Spiel ist grundsätzlich sehr harmlos, was nicht zuletzt auch der sehr rudimentären Grafik geschuldet ist. Abgesehen von den fast schon niedlichen Monstern gibt es wenig unheimliche Momente. Minecraft wird sogar an Schulen eingesetzt (im Rahmen der MinecraftEdu-Ausgabe), welche speziell für Schulumgebungen entwickelt wurde).

Und was sollen Eltern tun?

Die Geschehnisse rund um die Entführung des 12-jährigen Paul hat die Frage aufgeworfen, wie sicher das Spiel ist. Grundsätzlich besteht kein Grund zur Panik, wenn Sie folgende Tipps beachten, ist Ihr Kind nicht nur sicher, sondern Sie haben gemeinsam Spass: Tipps für Eltern von Minecraft-Spielenden.

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