Weihnachtsbier, was soll das?

Advent, Advent, die Kehle brennt. Dagegen könnte Weihnachtsbier helfen, wirklich Tradition hat das aber nicht.

Pro-ho-host!

(Bild: Nils Fisch)

Advent, Advent, die Kehle brennt. Dagegen könnte Weihnachtsbier helfen, wirklich Tradition hat das aber nicht.

Feldschlösschen hat eins, Tuborg hat eins und Unser Bier hatte mal eins: ein Weihnachtsbier.

Kein Weihnachtsbier hat dagegen Andreas Klein vom Basler Bierlager, und das bewusst: «Das ist nur ein Marketinggag der Massenbierbrauereien und tut dem Bier kaum einen Gefallen.» Eigentlich handle es sich einfach nur um stärker eingebraute Winterbiere in weihnachtlicher Verpackung. «Es geht eher darum, auf den Weihnachtsrummel aufzuspringen.» 

Nach Weihnachten will niemand mehr

Doch dieser Marketinggag hat auch seine Tücken: Ist der 25. Dezember vorbei, hat niemand mehr Lust darauf. Die Basler Brauerei Unser Bier hat ihr ehemaliges Weihnachtsbier deshalb umgetauft: in Winterbier. So kann man die Verkaufsspanne verlängern. Die Rezeptur blieb aber ähnlich: Es enthält Orangenschalen und Koriander und ist mit 6,2 Prozent um einiges stärker als etwa das Blonde. 

Die Gewürze passen zum Winter, und wenn es kalt ist und man schwer isst, verträgt man vielleicht mehr Alkohol. Aber auch das Winterbier ist kein geschützter Typ: «Das Winterbier könnte man genauso gut an Ostern verkaufen», heisst es bei Unser Bier.

Bis Weihnachten ausverkauft

Die Fischerstube braut zur Adventszeit jedes Jahr das «Ueli Festbier». «Das ist eine traditionelle, etwas stärkere Spezialität, die die Brauereien früher für Weihnachten und Ostern brauten», sagt Geschäftsleiterin Anita Treml.

Es ist nach dem deutschen Reinheitsgebot mit Wasser, reichlich Malz, Hopfen und Hefe gebraut. «Wir machen das seit Jahren so, es gibt keinen Grund, das ‹Ueli Festbier› nun plötzlich ‹Weihnachtsbier› zu nennen.»

Offenbar mögen die Leute zur Adventszeit ein spezielles Bier, bis Weihnachten ist das «Ueli Festbier» jeweils ausverkauft.

Nächster Artikel