Die Kurve der Straftaten in Basel-Stadt weist weiter abwärts. Dies geht aus den Trendzahlen des ersten Halbjahres 2015 hervor, welche die Basler Staatsanwaltschaft veröffentlicht hat.
Die Zahlen, welche die Basler Staatsanwaltschaft am Dienstag veröffentlicht hat, bilden einen erfreulichen Trend ab: Mit Ausnahme von Tötungsdelikten sowie Einbruch- und Einschleichdiebstählen werden bei allen angeführten Deliktarten in der ersten Jahreshälfte 2015 Abnahmen von 10 bis 35 Prozent vermeldet:
Tötungsdelikt, vorsätzlich, inkl. Versuch | + 40% |
Vorsätzliche Körperverletzung / Tätlichkeit | – 10% |
Einbruch- und Einschleichdiebstahl | + 10% |
Taschendiebstahl | – 15% |
Raub / Entreissdiebstahl | – 20% |
Sachbeschädigung | – 10% |
Vergewaltigung | – 35 % |
Gewalt und Drohung gegen Behörden / Beamte | – 10% |
Irreführende Prozentzahlen bei Tötungsdelikten
Die Staatsanwaltschaft beschränkt sich in der Veröffentlichung der Halbjahresentwicklung auf Prozentzahlen. Lediglich bei den Tötungsdelikten sind die absoluten Zahlen in einer Fussnote zu finden, was die markante Zunahme um 40 Prozent stark relativiert: So ist die Zahl der vollendeten und versuchten Tötungsdelikte gegenüber dem ersten Halbjahr 2014 von 5 auf 7 Fälle gestiegen.
Die Staatsanwaltschaft schlüsselt auch das Verhältnis von den vollendeten zu den versuchten Tötungsdelikten nicht auf – und konnte dies auch auf Anfrage der TagesWoche nicht tun. Die detaillierte kantonale Ganzjahresstatistik vom vergangenen Jahr wies aber aus, dass 2014 nur ein Viertel der aufgeführten «Tötungen» zum Tod des Opfers geführt haben.
Auch die prozentuale Abnahme der Vergewaltigungen um stattliche 35 Prozent ist mit Vorsicht zu geniessen. Wie ein Blick in die Ganzjahresstatistik zeigt, war zumindest die Anzahl der erfassten Vergewaltigungen im Jahr 2014 mit 31 Fällen vergleichsweise niedrig.
Alles in allem zeigen die ausgewiesenen Prozentzahlen aber, dass der Abwärtstrend bei den Straftaten im Kanton, der sich schon im vergangenen Jahr abgezeichnet hat, weiter anhält. René Gsell, Informationsbeauftragter der Basler Staatsanwaltsschaft, spricht von einer «sehr positiven Entwicklung». Er gibt aber gleichzeitig zu Bedenken, dass sich dieser Trends rasch auch wieder ändern könne.