Rund zehn bis zwanzig Prozent der Bevölkerung leiden unter Magen- oder Sodbrennen. So lassen sich die Beschwerden mildern.
Leiden Sie unter Magen- oder Sodbrennen, saurem Aufstossen, Brennen hinter dem Brustbein nach dem Essen, Druck- oder Schmerzgefühl im Oberbauch, Reizhusten? Dann könnte eine Refluxkrankheit vorliegen.
Dabei kommt es zu vermehrten Reflux (Rückfluss) von Magensäure und/oder Galle aus dem Magen in die Speiseröhre, was zu entzündlichen Veränderungen der Speiseröhrenschleimhaut und obengenannten Beschwerden führen kann.
Die Speiseröhre ist ein Muskelschlauch, der den Mund mit dem Magen verbindet. Vor dem Übergang in den Magen bildet die Speiseröhrenmuskulatur einen ringförmigen Schliessmuskel, der sich beim Schlucken öffnet und danach wieder schliesst, um Reflux zu vermeiden.
Über 50-Jährige sollten sich untersuchen lassen
Begünstigend für Reflux kann ein Zwerchfell-Bruch sein. Dabei handelt es sich um eine Erweiterung der natürlicherweise bestehenden Zwerchfell-Lücke, durch welche die Speiseröhre vom Brust- in den Bauchraum bzw. in den Magen tritt. Die Ursache dafür ist oft unklar (Veranlagung, Bindegewebsschwäche).
Die Refluxkrankheit ist, in deutlich unterschiedlichen Schweregraden, recht häufig: 10 bis 20 Prozent der Erwachsenen sind davon betroffen.
Durch gezielte Fragen kann der Arzt die Verdachtsdiagnose einer Refluxproblematik stellen. Treten die Beschwerden wiederholt, während mehrerer Wochen und insbesondere bei über 50-Jährigen auf, ist die Abklärung mittels Endoskopie (Magenspiegelung) angezeigt. Diese Untersuchung kann heutzutage schmerzlos durchgeführt werden und erlaubt es andere Krankheiten auszuschliessen (z.B. Speiseröhrenkrebs).
Einige wichtige Punkte zur Behandlung sind:
– drei Stunden vor dem Schlafen nichts mehr essen.
– Alkohol, Kaffee, Pfefferminze, Schokolade, Orangensaft, Tomaten, fettige und üppige Mahlzeiten möglichst vermeiden.
– nicht zu enge Kleidung tragen.
– keine Lasten heben nach dem Essen.
Neben Hausmitteln (z.B. Milch) kann Magen- oder Sodbrennen medikamentös behandelt werden – zum Beispiel mit Antazida (Kautabletten, Gels) oder mit Protonenpumpen-Inhibitoren (Tabletten), welche die Säureproduktion des Magens vermindern und damit die durch Reflux bedingte Entzündung zur Abheilung bringen können.
In seltenen Fällen kann eine operative Therapie sinnvoll sein.
Dr. med. Livio Rossi, Basel