Wenn die Basler auf die eigene Stadt herabblicken

Es ist Tradition: Nach den Sommerferien werden die Basler Stadttore geöffnet. Dieses Jahr ist beim Spalentor etwas Besonderes geplant – mit prominenter Hilfe.

(Bild: Dani Winter)

Eine Änderung des Blickwinkels tut manchmal gut. Am Wochenende kann man Basel wieder von oben sehen und die Stadttore besteigen. Eine besondere Aktion wird es beim Spalentor geben.

Am Samstag ist es wieder so weit: Die Basler Stadttore werden dem Publikum zugänglich gemacht. Das St. Johanns-Tor, das St. Alban-Tor und das Spalentor von 9.30 Uhr bis 16.00 Uhr geöffnet. Auch der Pulverturm am Oberen Rheinweg beim Waisenhaus kann man besichtigen.

Der Tag der Stadttore findet traditionell am ersten Samstag nach den Schulsommerferien statt. «Die Bevölkerung ist herzlich eingeladen, sich die Türme und Tore von innen anzusehen und von den Obergeschossen die schöne und interessante Aussicht zu geniessen», schreibt das Basler Standortmarketing auf seiner Website.

Um 10.30 und um 14.00 Uhr bietet die Denkmalpflege Führungen durch die drei Stadttore an. Treffpunkt für die Führungen ist beim jeweiligen Tor. Auch andere Aktivitäten stehen auf dem Programm.

Spalentor ist das Highlight

Erstmals durchgeführt wurde dieser Tag bereits 1975, dem europäischen Jahr für Denkmalschutz. «Damals war allerdings nur das Spalentor geöffnet, weshalb der Tag auch Spalentortag hiess», sagt Thomas Lutz von der Denkmalpflege. Der Tag sei zum Selbstläufer geworden. Seit 1985 ist steht auch das St. Alban-Tor an diesem Tag offen, ein Jahr später kam auch das St. Johanns-Tor dazu. Die Öffnung der Pulverturms beruht auf einer privaten Initiative des Clubs Zur alten Klappe.

«Das Spalentor ist aber nach wie vor das Highlight», sagt Lutz. Das Innere der Tores sei noch altertümlicher als die anderen. In diesem Jahr bleiben die Türen des Spalentors allerdings aufgrund der Restaurierungsarbeiten an der Fassade geschlossen. Anstelle einer geführten Begehung findet deshalb eine Information zur Restaurierung statt.

Wurst von Frehner, Schoggikuchen von Wessels

Ein Besuch beim Spalentor lohnt sich dennoch. Im Höfli des Restaurants Zum Tell und auf dem Platz vor dem ehemaligen Restaurant Salmen servieren Prominente aus der Stadt Basel zwischen 11 und 15 Uhr. Beteiligt sind die Restaurants Zum Tell, Mandir, Fu-Chang und Suppenstube. Sie alle werden ein für sie typisches Gericht anbieten.

Je nach Geschmack kann man sich von Sebastian Frehner, Grossrat und Nationalrat Basel-Stadt (SVP) vegetarische Frühlingsrollen oder Wurstsalat bringen lassen. Auch Regierungsrat Hans-Peter Wessels (SP) ist im Einsatz und bringt auf Wunsch Schoggikuchen oder Madras Chicken Curry. Wer lieber einen weniger politischen Kellner wünscht, kann sich auch von Hansrudolf Kehlstadt, Meister der E. Vorstadtgesellschaft zur Krähe, bedienen lassen.

Briefmarken und Medaillen

Initiantin dieser Aktion ist die IG Spalenvorstadt. Während der Restaurierung wird das Spalentor, das auch viele Besucher anlockt, nicht wie gewohnt sichbar sein. Es ist eingerüstet. Deshab enstand die Idee, auf beiden Seiten des Tores ein sogenanntes Trompe l’oeil anzubringen.

Für dessen Finanzierung hat die IG Spalenvorstadt Gelder von Swisslos und von der Bürgergemeinde Basel-Stadt zugesprochen bekommen. Zudem plant sie eigene Aktionen: In einigen Geschäften in der Spalenvorstadt werden Briefmarken mit dem Spalentor verkauft sowie eine Erinnerungsmedaille aus Messing mit der Prägung des Spalentors. Die Promi-Aktion soll weitere Gelder generieren.

Die Restaurierung des Spalentors wird voraussichtlich bis 2013 dauern.  

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