Wie das «Favela»-Video entstanden ist

Das Video der TagesWoche zur Räumung der illegalen Party vor der Art auf dem Messeplatz sorgte schweizweit für Aufsehen. Es löste auch Kritik aus.

Die Einsatzkräfte bereiten sich auf ihren Einsatz vor. (Bild: Hans-Jörg Walter)

Das Video der TagesWoche zur Räumung der illegalen Party vor der Art auf dem Messeplatz sorgte schweizweit für Aufsehen. Es löste auch Kritik aus.

Das Echo auf unser Video der gewaltsamen Räumung des Messeplatzes in der Nacht auf Samstag war immens. Diverse andere Medienhäuser griffen darauf zurück. Unter die zahlreichen Kommentare mischten sich bald kritische Stimmen: die Filmschnitte wurden in Frage gestellt und der Verdacht geäussert, dass wir Provokationen seitens der Partyteilnehmer gezielt verschweigen würden. Konkret angezweifelt wurde der Schnitt bei Sekunde 24 zwischen tanzender Menge und Polizeieinsatz.

Schwierigkeiten beim Ansehen des Youtube-Videos? Alternativ können Sie das Video bei Vimeo anschauen.

Die TagesWoche war ab 20 Uhr mit zwei Personen vor Ort: Bildchef Hans-Jörg Walter stand mit seiner Kamera auf dem Dach des Messparkings, ich selbst (Matthias Oppliger, Redaktor) befand mich auf dem Messeplatz inmitten der Party. 

Die Tanzszene wurde nur wenige Minuten vor dem Einschreiten der Polizei gefilmt. Offenbar war die Megafon-Ansage der Polizei in der tanzenden Menge unmittelbar vor dem DJ-Pult nicht zu hören, dazu war die Musik zu laut. Das bestätigen mehrere Anwesende.

Rekonstruktion schwierig

Zum abrupten Schnitt kam es, weil der Fotograf vom Einsatzstart überrascht wurde und die ersten Sekunden des Polizeieinsatzes verpasst hat, daher startet diese Szene verwackelt und unscharf. Als Anwesender kann ich bestätigen, dass bis zum Einschreiten der Polizei die Stimmung auf dem Platz äusserst friedlich gewesen ist.

Alles ging wahnsinnig schnell, die Rekonstruktion des genauen Ablaufes ist schwierig, konkret: wer auf wen reagiert hat, ob zuerst die Polizisten oder die Partyteilnehmer gewalttätig wurden. Ich selbst würde das Gewaltpotential auf Seiten der Feiernden als klein beurteilen, es waren vielleicht zehn Personen, die sich überhaupt physisch gegen die Polizei gewehrt haben. Der grosse Rest rannte davon und beliess es bei verbalen Äusserungen gegen die Einsatzkräfte.

Am Samstag äusserte sich Sicherheitsdirektor Baschi Dürr gegenüber der TagesWoche zur Räumung – und verteidigte sie.

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