Am 23. Oktober wird die neue Basler Hochschule für Gestaltung und Kunst offiziell eröffnet. Direktorin Kirsten Langkilde über den neuen Standort und die Philosophie der Hochschule – und warum sie über den Konflikt über ein Kunst-am-Bau-Projekt am neuen Hauptbau nichts mehr sagen will.
Die Metallfassade des Hauptbaus glitzert in der Sonne, sodass man beim Blick auf sie die Augen zusammenkneifen muss. Auf der weitläufigen Terrasse vor dem Ateliergebäude sind ein paar vereinzelte Studentinnen und Studenten auszumachen.
Ansonsten ist der grosse Platz vor der Basler Hochschule für Gestaltung und Kunst (HGK) leer. Und auch im grosszügigen Foyer des Hauptbaus ist kaum eine Menschenseele anzutreffen. Einzig die lauten Maschinen auf den benachbarten Baustellen des Transitlagers und des Neubaus des Hauses der elektronischen Künste wirken lebendig.
Dabei haben seit dem Sommer gut 900 Studierende sowie Dozentinnen und Dozenten die neuen Hochschulräumlichkeiten, die am 23. Oktober offiziell eingeweiht werden, in Beschlag genommen. Und diese sind auch wirklich anwesend, wie die HGK-Direktorin Kirsten Langkilde im Gespräch beteuert – aber «an ihrem Arbeitsplatz und nicht unten in der Sonne».
Langkilde ist überzeugt, dass die Hochschule – zusammen mit der «wunderbaren Nachbarschaft» aus Kunstinstitutionen und Firmen aus dem Bereich der Kreativwirtschaft – das neue Quartier schon bald zum lebendigen Hotspot der Kunst und Gestaltung aufleben lassen werden.
Die HGK hat sich nun aber gegen ein von aussen sichtbares Zeichen der künstlerischen Lebendigkeit entschieden. Namentlich gegen eine künstlerische Intervention von Kilian Rüthemann, die in einem vom Kunstkredit Basel-Stadt ausgeschriebenen Wettbewerb auserkoren wurde mit dem Ziel, «das Areal als Ort der Kunst» zu kennzeichnen, wie es im Jurybericht heisst.
Rüthemanns Installation sah eine Rauchsäule vor, die über einen Zeitraum von zehn Jahren täglich um 12 Uhr mittags vom Dach des Hochhauses aufgestiegen wäre. «Die Vertreter der Hochschule für Gestaltung und Kunst formulierten eine ablehnende Haltung gegenüber der Ausführung des Projekts, da eine aggressive Dimension nicht integrierbar in die Vorstellungen und Ziele der Hochschule sei und die Dynamik des Werks in einem Widerspruch zu derjenigen der Hochschule stehe», heisst es dazu in einer Mitteilung der Basler Abteilung Kultur. Im Interview wollte Langkilde nicht näher zu diesem Entscheid Stellung nehmen.
Frau Langkilde, Sie sitzen hier oben in der Direktionsetage im siebten Stock im wahrsten Sinne des Wortes im Glashaus. Ihr Büro hat transparente Wände, jeder kann auf Ihren Schreibtisch blicken. Sie müssen ein besonders ordentlicher Mensch sein und darauf achten, dass Ihr Schreibtisch stets sauber und repräsentativ aufgeräumt wirkt.
Es ist nicht eine Frage von Ordnung oder Unordnung, sondern eine Frage der Freude an komplexen Aufgaben. Ich bin ein kreativer Mensch, und kreative Menschen können mit komplexen Verhältnissen gut zurechtkommen.
Kann man die Tatsache, dass Ihr Büro gegen alle Seiten transparent ist, also gegen innen und aussen, auch als Sinnbild für das Prinzip der Hochschule für Gestaltung und Kunst verstehen, die sich durch alle Disziplinen hindurch als durchlässig versteht?
Das hat damit zu tun. Man kann das auch wie ein weisses Stück Papier verstehen. Ein Künstler oder eine Künstlerin hat sicherlich nichts gegen ein Stück weisses Papier einzuwenden, weil dieses die Grundlage für die eigenen Ideen ist, die er oder sie dann reinprojizieren kann. Wir kennen weisse Räume oder White Cubes, die sich ausgezeichnet für die Präsentation von Malerei und Installationen eignen. Eine schwarze Umgebung eignet sich für den digitalen Raum, für Filmaufnahmen etwa. Und die Transparenz ist das, was wir als Hochschule vermitteln möchten: das Miteinander, das Kooperative, das Offenlegen der eigenen Ambitionen, der Wege, die man beschreiten möchte. Das Prinzip des «Co-Create» ist uns wichtig. Wir wollen miteinander und interdisziplinär arbeiten, unsere Erkenntnisse miteinander teilen. Das war ein wichtiger Teil der Vorbereitungsarbeiten der verschiedenen Institute, die jetzt neu an einem Ort konzentriert und gebündelt wurden.
«Es war aussergewöhnlich, dass sich so viele Mitarbeitende auf freiwilliger Basis an der Strategie-Entwicklung beteiligt haben.»
Sie betreten jetzt Neuland, die Institute lagen in der Vergangenheit weit auseinander, hatten ihre eigenen Identitäten. Jetzt ist alles zusammengekommen. Funktioniert das neue Miteinander bereits?
Wir haben uns sehr gut darauf vorbereitet, und es gab ja auch schon vor dem Umzug intensive institutsübergreifende Kooperationen. In den letzten zwei Jahren haben 70 Kolleginnen und Kollegen zusammen ein Dokument mit dem Titel «Blueprint» entwickelt. Wir haben hier verhandelt, welche Forschungs- und Lehrprofile wir haben möchten, wo gemeinsame Programme und Veranstaltungen möglich sind und welche neuen Formate wir dafür entwickeln können. Wir glauben, dass wir gemeinsam über die Grenzen der Disziplinen hinaus ein breites Wissensfundament erlangen werden. Die Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) ist ein gutes Dach für uns, weil es uns auch über die HGK-Disziplinen hinaus gute Zugänge zu interdisziplinären Projekten, angewandten Projekten und zur Zusammenarbeit mit regionalen und internationalen Firmen eröffnet. Das ist ein Teil der Grundstruktur der FHNW.
Vorbereitung ist das eine. Jetzt sind über 700 Studierende und 200 Dozentinnen und Dozenten hier. Trägt das Fussvolk, wenn ich das so sagen darf, dieses Prinzip des Miteinander mit?
Es war aussergewöhnlich, dass sich so viele Mitarbeitende auf freiwilliger Basis an der gemeinsamen Strategie-Entwicklung beteiligt haben. Jetzt liegen mehrere ausführliche Dokumente vor, die alle – auch und vor allem diejenigen, die nicht beteiligt waren – lesen können. Das macht das Einleben am neuen Ort einfacher.
«Wir von unserer Seite werden den Campus mit Veranstaltungen beleben.»
Seit dem Sommer haben die Institute die neuen Räumlichkeiten in Beschlag genommen, es sollte jetzt reges, durchlässiges Leben herrschen. Auf dem Weg zu Ihnen kam uns dieses Gebäude aber ziemlich leer vor. Lebt die HGK wirklich schon?
Ja natürlich. Ich habe kürzlich einen Kollegen gefragt, wo denn seine Studierenden seien und der hat geantwortet: «Die sitzen an ihrem Arbeitsplatz und nicht unten in der Sonne.» Die haben in ihren Ateliers mit der Arbeit begonnen.
Aber was ist mit der Transparenz? Von der wuselnden Lebendigkeit, die in Illustrationen des Campus der Künste zu sehen war, ist von aussen wenig zu sehen. Lebendig sind vor allem die lauten Baumaschinen.
Man trifft sehr wohl Menschen an, man trifft sich bei den offenen Veranstaltungen oder in Pausen, aber die Studierenden können sich ja nicht ständig im Aussenraum aufhalten. Die künstlerische Produktion findet meistens in den Ateliers statt, die sich nicht alle hier im Hochhaus, sondern im Atelierhaus befinden. Was den Platz und den Campus der Künste angeht, befinden wir uns noch immer in der Aufbauphase. Kürzlich erst war offizieller Baubeginn beim Transitlager, das Helsinki-Gebäude von Herzog und de Meuron füllt sich, am 21. November wird die Eröffnung des Neubaus des Hauses der elektronischen Künste folgen. Es ist ein Prozess, der sukzessive vorangeht. Wir von unserer Seite her werden den Campus mit Veranstaltungen beleben. Diese sind im Kalender auf unserer neuen Website öffentlich einsehbar.
«Zeigen Sie mir in Europa eine Kunsthochschule, die einen so privilegierten Standort hat.»
Die Belebung ist doch aber ein Prozess, der nicht damit abgeschlossen ist, dass die Leute ihre Schlüssel haben und eingezogen sind.
Nein, im Gegenteil; wir müssen natürlich ständig in Bewegung bleiben. Jetzt fängt der Alltag an. Gut tausend Personen sind da und arbeiten, produzieren Kunst und Design, haben ihre Seminare, ihre Lehrveranstaltungen. Das ist nicht alles von aussen sichtbar. Es ist aber Teil unseres Konzeptes, dass wir nicht nur in geschlossenen Räumen tätig sind, sondern dass die Wände wie Membranen durchlässig sind. Wir möchten mit der Stadt in Kontakt treten und das Gelände hier zusammen mit unseren Kulturpartnern beleben. Das ist das Ziel unserer vier Initiativen Curating the Campus, Swiss Cultural Entrepreneurship, Digital Campus und Design Plattform, denen wir uns verpflichtet fühlen. Wir nehmen unsere Rolle als Hochschule im Designbereich und in den Bereichen Kunst und Medien wahr. Und in der Nachwuchsförderung. Wir haben Forschungsprojekte am Laufen zur wichtigen Frage, was wir für die Laufbahn der Menschen, die hier ausgebildet werden, tun können. Wie können wir helfen, in der Hoffnung, dass sie die Möglichkeit haben, nach ihrem Studium weiter in Basel tätig sein zu können?
Sie möchten in die Stadt ausstrahlen, die Hochschule befindet sich aber an der Peripherie. Ich meine das nicht nur geografisch. Was müssen Sie tun, dass der «Campus der Künste» auch im Stadtzentrum wahrgenommen wird?
Das wird von alleine passieren: Wir fühlen uns der Offenheit und Öffentlichkeit verpflichtet, und wir arbeiten mit den anderen Kultur- und Kunstinstitutionen in der Stadt zusammen. Das ist ja nicht neu. Wir organisieren Diplomausstellungen in der Kunsthalle und an anderen Orten, sind beim Theaterfestival präsent und vieles mehr. Wir wollen uns hier nicht isolieren. Wir sind Teil des Bildungs- und Kulturangebots von Basel, wir machen als Kulturinstitution auf uns aufmerksam. Das ist unser gesellschaftlicher Auftrag.
Gleichzeitig mit ihrer Hochschule ist in Basel der Jazzcampus eröffnet worden, der sich im Herzen der Stadt befindet. Wären Sie nicht auch gerne mitten im Zentrum zu Hause?
Das kann man nicht so sehen. Auch im internationalen Vergleich betrachtet wird hier sehr viel geboten. Zeigen Sie mir in Europa eine Kunsthochschule, die einen so privilegierten Standort hat mit all den Institutionen, die sich in der unmittelbaren Nachbarschaft befinden und mit denen wir in Kontakt sind. Ich meine hier nicht nur Kunstinstitutionen, wie Oslo 10, Haus der elektronischen Künste oder Schaulager, sondern auch produzierende Firmen, die sich schon hier befinden oder sich noch ansiedeln werden.
«Im Bereich Kunst und Gestaltung ist Zürich gar nicht viel grösser als wir.»
In Zürich wurde die Hochschule der Künste neu eröffnet. Diese ist grössenmässig im Vergleich zu Basel ein riesiger Hochseedampfer, während Basel eher als…
Schnellboot!
…als Schnellboot daherkommt. Ist diese relative Kleinheit auch eine Chance. Ist man mit einem Schnellboot, wie Sie sagen, weniger schwerfällig in der Bewegung?
Wenn Sie Zürich mit Basel richtig vergleichen, ist der Unterschied so gross nicht. Sie müssten in Basel die Musikakademie samt Jazzcampus dazurechnen, plus Soziale Arbeit und Angewandte Psychologie. Diese Bereiche sind alle ganz oder teilweise im Zürcher Toni-Areal beheimatet. Im Bereich Kunst und Gestaltung ist Zürich gar nicht viel grösser als wir. Da wird ein Trugbild aufgebaut. Ich würde mich freuen, wenn man in Basel mal sagen könnte: Wow, was haben wir doch für eine wunderbare Institution. Jetzt haben wir neben den etablierten Kunstmuseen und der Kunstmesse auch eine neue Brutstätte für die neuen Künste.
Gibt es eine Konkurrenzsituation zwischen Zürich und Basel?
Wir kommen uns nicht in die Quere. Wir verstehen uns gut mit Zürich. Jeder nimmt die eigene Rolle mit den eigenen Schwerpunkten wahr.
Wo liegen denn die Stärken der Basler Hochschule?
Eine herausragende Qualität unserer Schule ist die solide Grundausbildung in den Bachelor- und Masterstudiengängen. Aber aussergewöhnlich ist hier die Teamarbeit. Wir fangen an, uns wirklich als Team zu verstehen, wenn wir über die Forschung sprechen oder den digitalen Campus. Da sind grosse Energien, viel Vertrauen vorhanden. Eine weitere Stärke ist eben die gute Nachbarschaft. Und man darf auch mal sagen, dass wir im Rahmen der «Red Dot Awards» im Bereich Design als einzige Kunsthochschule der Schweiz in die ersten zehn Ränge der Hochschulen Europas und den USA vorgedrungen sind.
«Wir leben in einer Wissensgesellschaft, wir können uns nicht auf die Weiterführung einer reinen Handwerkstradition beschränken.»
Was ist mit der Gefahr einer Überakademisierung der Fachhochschulen, die immer wieder zum Thema wird?
Überakademisiert sind wir nicht. Aber es ist wichtig, dass die Studierenden sich auch theoretisches Wissen aneignen. Wir leben in einer Wissensgesellschaft, wir können uns nicht auf die Weiterführung einer reinen Handwerkstradition beschränken, wenngleich wir auch diese pflegen. Wenn man im Designbereich mit der Industrie zusammenarbeiten will, muss man auch wissen, wie man mit ihr kommuniziert. Und es bringt einen weiter, wenn man weiss, was andere bereits gemacht haben.
Haben Sie keine Mühe mit dem Bologna-Hochschulsystem? Damit, dass Künstler «Credit Points» sammeln müssen, um zu ihrem Bachelor oder Master zu kommen?
Ich habe seinerzeit in Berlin anfänglich stark dagegen angekämpft, mich aber mittlerweile damit arrangiert. Solange die Studierenden kreativ und experimentierfreudig bleiben können, solange man sie nicht von der Wirklichkeit fernhält, ist das in Ordnung.
Inwiefern kann ein Kunststudent von der Zusammenarbeit mit einer Industriedesignerin profitieren?
Die Arbeit von Künstlerinnen und Künstlern ist von kritischen Blicken geprägt, ihr Wesen ist der freie künstlerische Umgang. Designerinnen und Designer sind eher nach konstruktiven Lösungen aus. Das ist die klassische Gegenüberstellung der beiden Aufgaben. Interessant ist, wenn sich das vermengen kann. Und wir wissen, dass Künstler und Designer sehr gerne miteinander arbeiten. Wir hatten 2012 «Transformation» als Diplomthema. Da spürten wir, wie gerne die unterschiedlichen Disziplinen miteinander arbeiten. Nicht das Trennende, sondern das Grenzüberschreitende interessiert die Beteiligten. Die arbeiten gerne kreuz und quer miteinander.
«Die Beteiligung der ästhetischen Fächer an der Entwicklung der Gesellschaft darf man nicht unterschätzen.»
Was geschieht da konkret?
Da geht es zum Beispiel um die Frage, wie man den Freilagerplatz bespielt. Das war eine konkrete Aufgabe. Der Künstler hat seinen Blick, wie der Platz belebt werden soll, die Designerin den ihren. Und die Auffassungen müssen gar nicht so weit auseinander liegen, denn auch Designerinnen und Designer sind zu kritischen Blicken fähig. Die Beteiligung der ästhetischen Fächer an der Entwicklung der Gesellschaft darf man nicht unterschätzen.
Wie bespielt man nun den Freilagerplatz? Die Häuser stehen da, aber die Kunst und das gesellschaftsprägende Design dringen noch nicht nach aussen.
Vergessen Sie nicht: Wir haben den Campus erst vor gut einem Monat bezogen. Wir haben unsere Schwerpunkte, wir möchten die Diskurse aus dem Designbereich nach aussen tragen, uns der öffentlichen Debatte stellen. Und wir sind auch noch nicht fertig. Es befindet sich ja noch der Pavillon der Bildhauer und Installationskünstler im Bau – und dieser wird auch physisch transparent sein, also teils eine Galerie, teils ein Projektraum. Man kann von uns erwarten, dass wir über unsere Kernbereiche hinausblicken werden, dass wir uns mit Tanz, Performance und digitalen Medien befassen.
«Die Studierenden müssen ihre eigenen Projekte verwirklichen, ihre eigene Kunst schaffen.»
Wie wird das funktionieren? Werden Kunstinstallationen auf den Platz gestellt, die zum Tanz einladen?
Das kann sein. Wir möchten nicht vorschreiben, ob da Skulpturen von unseren Studierenden aufgestellt werden oder etwas anderes geschehen wird. Wir regen an, dass da etwas entstehen könnte, aber die Studierenden müssen ihre eigenen Projekte verwirklichen, ihre eigene Kunst schaffen.
Sie mischen sich aber auch ein. Zum Beispiel beim Kunst-im-öffentlichen-Raum-Studienauftrag für das Kunstfreilager im Dreispitz. Wie dem Jurybericht zu entnehmen ist, hat die HGK die Installation des von der Jury auserkorenen Kunstprojekts «Belle du jour» verhindert. Die Kunsthochschule tritt quasi also erst einmal als Kunstverhinderin in Erscheinung?
Nein. Ich spreche gerne mit Ihnen über Kunst im öffentlichen Raum, aber nicht über diesen konkreten Fall.
Wehren Sie sich prinzipiell dagegen, dass von aussen her Kunst ihrem Haus der Kunst aufgepfropft wird? Wäre es ihnen lieber, wenn von innen heraus etwas entstehen würde?
Von mir aus kann man überall Kunst machen, ich habe nichts gegen Experimente im öffentlichen Raum. Wir werden zum Beispiel eine grosse Leinwand aufstellen und uns der Frage stellen, was neue Medien im öffentlichen Raum bewirken können, welche Verantwortung man hat und welche Bereicherungen sich daraus ergeben könnten.
«Ich baue auf die grosse Basler Tradition, die Kunst und Kultur in hohem Masse fördert.»
Aber diese sollen von innen und nicht von aussen kommen?
Das spielt keine Rolle.
Ihre Skepsis gegen «Belle du jour» hat also mit dem konkreten Projekt zu tun?
Können Sie das nicht auf sich beruhen lassen? Es steht ja alles im Jurybericht drin.
Was sind ihre Wünsche für die weitere Entwicklung des Quartiers? Im Transitlager entstehen ja Luxus-Lofts, die Ihnen direkt nicht viel bringen.
Und vielleicht Ateliers für unsere Studierenden. Aus meiner Sicht soll es künstlerisch, gestalterisch, medial und experimentell bleiben auf einem qualitativ hohen Niveau. Ich möchte die positive Zusammenarbeit mit unseren Nachbarn ausbauen und möglich machen, dass sich junge Firmen ansiedeln. Sie können jetzt das Killerkriterium der Mietkosten anbringen. Das ist eine Herausforderung, der man sich stellen muss. Da baue ich auf die grosse Basler Tradition, die Kunst und Kultur in hohem Masse fördert. Jetzt ist doch in unserer Nachbarschaft eben erst die kleine Firma Offcut gegründet worden. Das ist eine höchst interessante Initiative, und wir freuen uns, mit der Firma zusammenzuarbeiten und ihr vielleicht helfen zu können, die Idee der Wieder- und Weiterverwertung von Gebrauchtmaterialien zum Durchbruch zu bringen.