Wo die Eltern ihre Kinder hinschicken

Das Basler Erziehungsdepartement hat die Zuteilung der Schülerinnen und Schüler in die neuen Sekundarschulhäuser abgeschlossen. Dabei konnte aber jeder fünfte Standort-Wunsch nicht erfüllt werden. Die Überraschung ist aber etwas anderes.

Die meisten neuen Sekundarschüler wollen in der Innenstadt die Schulbank drücken.

(Bild: Nils Fisch)

Das Basler Erziehungsdepartement hat die Zuteilung der Schülerinnen und Schüler in die neuen Sekundarschulhäuser abgeschlossen. Dabei konnte aber jeder fünfte Standort-Wunsch nicht erfüllt werden. Die Überraschung ist aber etwas anderes.

Die Mutter der 12-jährigen Tochter, die im Sommer von der Primarschule in die Sekundarschule wechseln wird, ist unzufrieden. Ihre Tochter habe nach zwei Jahren Kindergarten und sechs Jahren Primarschule im Unteren Kleinbasel den ausdrücklichen Wunsch gehabt, endlich mal im Grossbasel zur Schule gehen zu können.

Der Wunsch aber blieb unerfüllt. Statt auf der anderen Seite des Rheins sei sie im Kleinbasler Theowald Baerwart Schulhaus platziert worden. Das sei sechs von acht Schülerinnen und Schülern so ergangen, die im P-Zug eingeteilt worden seien, erzählt die Mutter.

Fast 80 Prozent der Wünsche berücksichtigt

«Wir konnten leider nicht alle Wünsche berücksichtigen», sagt Dieter Baur, Leiter der Volksschulen im Erziehungsdepartement. «Aber fast 80 Prozent der rund 1200 Schülerinnen und Schüler, die im Sommer in die neue Basler Sekundarschule wechseln werden, kommen an einen der Orte, den sie oder ihre Eltern als einen der Präferenzen angegeben haben.» Das entspreche in etwa den Erwartungen.

 

Innen hui, aussen eher pfui: Die zehn Sekundarschulstandorte.

Innen hui, aussen eher pfui: Die zehn Sekundarschulstandorte. (Bild: Erziehungsdepartement)

Oben auf der Wunschliste standen die drei zentralen Grossbasler Standorte Holbein, Leonhard und De Wette. Die drei Standorte in Basel Nord (Theowald Baerwart / Wasgenring / Vogesen) indes haben offensichtlich vor ihrer Inbetriebnahme bereits mit einem schlechten Ruf zu kämpfen.

«Es hat uns nicht überrascht, dass die Schulhäuser in der Innenstadt gegenüber den Standorten an der Peripherie bevorzugt wurden», sagt Baur. Bei der Standortzuteilung hätten sich Verantwortlichen aber an verschiedene Rahmenbedingungen halten müssen: «Die Durchlässigkeit zwischen den drei Leistungsniveaus muss an allen Standorten ohne Schulhauswechsel möglich sein, deshalb konnten und wollten wir keine Schwerpunkt-Standorte schaffen.»

Kriterien Schulkameraden und Schulweg

Offensichtlich spielen geografische Kriterien bei der Planung der Schullaufbahn eine wichtige Rolle. «In lediglich 30 Fällen wurde auf einen Standortwunsch verzichtet», sagt Baur. Auf der anderen Seite habe das Erziehungsdepartement bereits harsche Reaktionen von Eltern erhalten, deren Kinder nicht wunschgemäss zugeteilt wurden.

Aber auch bei den 20 Prozent der Schülerinnen und Schüler, die nun nicht an ihren bevorzugten Standort kommen, sei nicht ganz an deren Wünschen vorbei geplant worden, betont Baur: «Wir haben darauf geachtet, dass befreundete Kinder in die gleiche Schule kommen, und dass der Schulweg verhältnismässig bleibt.»

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