Im Dezember ist die Zahl der Arbeitslosen landesweit angestiegen. Auch in der Region Basel suchen immer mehr Menschen einen Job. Auf dem Land ist die Situation noch etwas besser als in der Stadt.
Die Zahl der Arbeitslosen ist in Basel und der Schweiz zum Jahreswechsel nochmals gestiegen. Wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Dienstag mitteilte, waren im Kanton Basel-Stadt Ende Dezember 3702 Menschen als arbeitssuchend gemeldet, 234 mehr als noch Ende November. Das entspricht einem Plus von 6,7 Prozent. Mit einem Erwerbslosenanteil von 3,9 Prozent lag die Quote damit über der landesweiten (3,3 Prozent). Der Zuwachs war mit 0,2 Prozentpunkten in der Stadt aber der gleiche wie in der Schweiz insgesamt.
Baselland im Vorteil
Im Baselbiet entwickelte sich die Lage dabei etwas besser als im Rest des Landes. Zwar meldeten sich auch in Baselland mehr Arbeitlose bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) als im Vormonat. Mit nur 0,1 Prozentpunkten fiel der Anstieg aber etwas geringer aus. Absolut waren im Landkanton 96 Einwohner mehr als im November ohne Job, insgesamt 4128. Nach wie vor sind im Baselland so mit 2,8 Prozent anteilig weniger Menschen betroffen als im Landesschnitt. Im Vergleich aller Kantone verzeichnete Basel-Stadt zuletzt die sechsthöchste Quote. Das Baselbiet kam auf Platz zwölf.
Berufsanfänger haben es schwer
Überdurchschnittlich hoch fiel die Quote der Arbeitslosen im Berichtsmonat erneut unter den städtischen Jugendlichen aus. Von den 15- bis 19-Jährigen waren 4,9 Prozent, also 461 ohne Job. Im Vorjahr hatten die Behörden noch 27 weniger gezählt. Offene Stellen gibt es, doch sowohl in der Stadt als auch auf dem Land ist ihre Zahl im November und Dezember zurückgegangen. Im Stadtkanton sind aktuell 129 gemeldet, auf dem Land 249.
Schlusslicht in der Deutschweiz
Nüchtern kommentiert man die Zahlen in der Basler Verwaltung. «Basel-Stadt bleibt der schlechteste Deutschschweizer Kanton», sagt Hansjürg Dolder, Leiter des Amts für Wirtschaft und Arbeit. Als Grund für den neuerlichen Anstieg sieht er jedoch hauptsächlich jahreszeitbedingte Effekte. «Wir gehen davon aus, dass sich die Lage im Frühjahr entspannt», sagte er der TagesWoche. Insbesondere die Jugendarbeitslosigkeit sei allerdings definitiv zu hoch. «Der saisonale Rückgang ist 2012 leider nicht so stark ausgefallen wie gehofft. Dass Jugendliche auf Marktentwicklungen immer etwas heftiger reagieren als andere Gruppen, ist ein schwacher Trost.»
Im Jahresdurchschnitt lag der Anteil an Erwerbslosen 2012 bei 2,9 Prozent. Die Deutschschweiz hielt sich dabei deutlich besser als die anderen Landesteile Tessin und Romandie (2,4 gegenüber 4,2 Prozent). Nach einem recht moderaten ersten Halbjahr war die Zahl der Arbeitssuchenden vor allem im vierten Quartal stark angestiegen. Dennoch gehöre 2012 zu den besten drei Jahren des zurückliegenden Jahrzehnts, betonte Serge Gaillard, Leiter der Direktion Arbeit beim Seco. Insbesondere angesichts der schlechten Situation in den Nachbarländern und des internationalen Umfelds überhaupt seien die Zahlen insgesamt als erfreulich zu werten. Im Kanton Aargau stieg die Arbeitslosenzahl entsprechend dem Durchschnitt im Dezember um 0,2 Prozentpunkte auf 10307 an.
Erleichterung ist nicht in Sicht
Für 2013 rechnet die Expertengruppe des Bundes mit einer weiteren leichten Zunahme. Die Konjunkturaussichten für die kommenden Monate seien durchwachsen, hiess es beim Seco. Weiterhin gehen die Experten aber nicht davon aus, dass sich die Schuldenkrise im Euroraum zur Bedrohung für den Schweizer Markt auswachsen könnte.