Zensur, Emojis, Lesetipp oder kurz: das Internet der Woche

Nutzer lassen sich im Internet wenig verbieten. Das musste diese Woche nicht nur die türkische Regierung feststellen, sondern auch der Onlinedienst Instagram. Emojis sind weiter trendy – und einen Tipp für die Ferienlektüre haben wir auch.

Verbieten ist im Internet nicht so einfach. Instagram verbot kürzlich den Hashtag #curvy (kurvig), oder besser: die Suche danach. Nutzerinnen fanden das gar nicht gut.

(Bild: curvy_women_are_the_best, Instagram)

Nutzer lassen sich im Internet wenig verbieten. Das musste diese Woche nicht nur die türkische Regierung feststellen, sondern auch der Onlinedienst Instagram. Emojis sind weiter trendy – und einen Tipp für die Ferienlektüre haben wir auch.

Nach den doch sehr politiklastigen vergangenen Wochen kommt das Internet der Woche diese Woche ohne Politik. Das heisst, fast. Ein Hashtag schaffte es trotzdem in die Trending Topics. Und zwar genau deswegen, weil er das nicht sollte.

Nachdem am Montag in der türkischen Stadt Suruc, nahe der Grenze zu Syrien, ein Selbstmordanschlag verübt worden war, bei dem 32 Menschen starben, sperrte die türkische Regierung am Mittwoch den Kurznachrichtendienst Twitter. Offiziell, um die Verbreitung von Bildern des Anschlags zu verhindern.

Die Sperrung dauerte nur einige Stunden. Genug, um den Hashtag #Suruc auf Twitter weltweit in die Trendinglisten bringen. Teilweise komplett mit Tipps, wie die Sperrung durch die Verwendung von VPN-Technologie zu umgehen ist.

Kurven streichen funktioniert nicht

Dass Verbieten wenig bringt, musste auch Instagram feststellen. Der Onlinedienst schloss kürzlich den Hashtag #curvy (kurvig) aus der Suche aus. Unter dem Wort curvy würden zu viele Nacktfotos gepostet, so die Begründung. Eine ganze Reihe Plus-Size-Bloggerinnen, Modelabels und andere Instagrammerinnen fanden das gar nicht gut und protestierten unter #bringcurvyback, #stillcurvy und #lovemyshape gegen die Löschung des Suchbegriffs.

Instagram musste sich zudem Zensur vorwerfen lassen. Umgangen wird #curvy zudem nun einfach durch #curvee.

Instagram schloss kürzlich den Hashtag #curvy aus der Suche aus. So nicht! fanden viele Instagrammerinnen.

Instagram schloss kürzlich den Hashtag #curvy aus der Suche aus. So nicht! fanden viele Instagrammerinnen. (Bild: Instagram)

Kleine Bilder, grosse Wirkung

Darüber, was man alles mit Emojis machen kann, haben wir schon öfter berichtet. Geschichten erzählen zum Beispiel oder die URL als Bildabfolge darstellen. Natürlich lässt sich auch die Kunstgeschichte emojiisieren. Autoren- oder Künstlernamen zum Beispiel. Das sieht dann aus wie in diesem Beispiel. Logisch, nicht?

Künstlernamen in Emojis ausgedrückt. Ganz einfach, oder?

Künstlernamen in Emojis ausgedrückt. Ganz einfach, oder? (Bild: www.artefakt-sz.net)

Um die Welt ging auch dieses Bild, in dem ein unbekannter Graffiti-Künstler mit einem einzigen Emoji eine Anzeige der Fast-Food-Kette McDonalds getrollt hat.

Interaktiver Lesestoff

Lesestoff für die die Ferien gesucht? Da kann Ihnen geholfen werden. Auf dieser interaktiven Karte hat Atlasobscura in mühevoller Kleinarbeit die Routen literarischer Roadtrips durch die USA angelegt. Dabei sind Klassiker wie «On the road» und «Zen oder die Kunst ein Motorrad zu warten», einige andere fehlen. Sehenswert ist die Karte allemal.

Doppelt gesungen

Bei manchen Dingen hat man schon immer gewusst, dass es sie gibt, aber nie wirklich realisiert, wie gut sie wirklich sind. So ging es mir mit dem Obertongesang. So heisst das, wenn jemand zwei unterschiedliche Töne gleichzeitig singen kann. Anna-Maria Hefele ist eine Expertin dieser Kunst und zeigt, wie irre sich das anhört.

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