Zolli Basel setzt mit Riesenaquarium auf Naturschutz

Das Ozeanium wird konkret. In sieben Jahren könnten an der Heuwaage Haifische, Barrakudas und ein Riesenoktopus schwimmen. Wenn der Zolli die notwendigen Spenden zusammenbekommt.

Ein Ozeanium nicht nur zum Spass: Der Zolli will mit dem Millionenprojekt die Besucher auch für den Schutz der Meere sensibilisieren. (Bild: Zoo Basel)

Das Ozeanium wird konkret. In sieben Jahren könnten an der Heuwaage Haifische, Barrakudas und ein Riesenoktopus schwimmen. Wenn der Zolli die notwendigen Spenden zusammenbekommt.

Am Montag hat der Zoo Basel das Vorprojekt zum Ozeanium der Öffentlichkeit präsentiert. Sieben Jahre vor der geplanten Eröffnung wissen die Verantwortlichen bereits sehr genau, wie es im Meeresaquarium einmal aussehen soll.

Ein 900 Meter langer Rundgang soll die Besucher dereinst durch das Ozeanium führen, vorbei an dreissig Aquarien mit Schwärmen von Leichtfischen, einem Riesenoktopus, Pinguinen, Quallen, Korallenriffen und Haifischen. Die grössten Becken sollen bis zu 2,5 Millionen Liter Wasser fassen. Auch ein öffentliches und von Aquarien umfasstes Restaurant haben die Planer vorgesehen. 

Naturschutz und Nachhaltigkeit

Im Mittelpunkt, betonte Zoo-Direktor Olivier Pagan, sollen nicht Show und Kommerz stehen, sondern Naturschutz und Nachhaltigkeit. Mit dem Ozeanium solle in Basel ein Zentrum für Umweltbildung entstehen.

Dass es sich bei den Reden von Nachhaltigkeit um mehr als leere Worte handelt wurde deutlich, als der Projektleiter und Meeresbiologe Thomas Jermann vor die rund 30 Journalisten trat. In seiner Rede machte er deutlich, dass ihm der Schutz der Meere am Herzen liegt und er diese Leidenschaft auch an die Besucher weitergeben möchte. Die Besucher des Ozeaniens sollen lernen, wie die Meere funktionieren und wie der Mensch von ihnen abhängt und sie beeinflusst.

Deutlich wird dieses Ziel auch in den Plänen für das Gebäude, das von den Architekten Boltshauser Architekten entworfen wurde. Ein Grossteil der gesamten Fläche ist für ein Auditorium, Wechselausstellungen, Naturschutzprojekte und Schulungsräume vorgesehen. Das Gebäude sieht fünf Ober- und vier Untergeschossen vor. Zwei Drittel befinden sich unter dem Boden.

Mit dem Fokus auf Meeresschutz und Nachhaltigkeit versucht der Zoo auch auf die Kritik von Naturschützern zu reagieren. Bereits vor einem halben Jahr mussten sich die Verantwortlichen wegen dem geplanten Fang von Haien rechtfertigen. Vor einigen Tagen hat nun erneut eine Umweltschutzorganisation Kritik angekündigt.

Der Zolli braucht 100 Millionen Franken

Doch die grössere Herausforderung für das Ozeanium könnte eine andere werden. Einmal in Betrieb soll das Projekt selbsttragend sein. Für den Bau braucht der Zolli allerdings rund 100 Millionen Franken. Dabei verlassen sich die Verantwortlichen ganz auf Zuwendungen von privaten Spendern.

Zolli-Direktor Olivier Pagan ist zuversichtlich: «Ich bin sicher, wir werden den Betrag zur Verfügung gestellt bekommen.» Bereits in den vergangenen 20 Jahren schenkten Privatpersonen dem Zolli 125 Millionen Franken für Tieranlagen, weshalb also nicht auch jetzt, scheinen sich die Verantwortlichen zu sagen. Und auf das Geld ist der Zolli angewiesen, will er wie geplant 2018 mit den Bauarbeiten beginnen. Denn gebaut wird erst, wenn der gesamte Betrag gesichert ist.

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Alle Informationen und Bilder zum geplanten Neubau: So soll das Ozeanium aussehen.

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