Das Sommercasino ist in seiner Existenz bedroht, denn die Subventionen sollen massiv gekürzt werden. Das letzte Wort hat jedoch der Grosse Rat.
Es ist ein geschickter Coup: Der Präsident der Jugendarbeit Basel (Juar), Christian Platz, hat in seinem Frühjahrs-Newsletter eigentlich nichts Neues geschrieben. Das Sommercasino (Soca) steckt in der Klemme, nachdem das Erziehungsdepartement angekündigt hat, die Subventionen substanziell zu kürzen. Statt 650’000 Franken soll es künftig nur noch 400’000 Franken geben.
Das Thema wurde reihum aufgegriffen. Die «bz Basel» zeigte auf, wohin die weggesparten Staatsgelder fliessen und in der «Basler Zeitung» durften sich am Donnerstag prominente Vertreter der Basler Szene an ihre schönsten Soca-Momente erinnern (online nicht verfügbar). Bei «20 Minuten» drohte Juar-Geschäftsleiterin Elsbeth Meier Mühlemann gar mit einer Schliessung der einstigen Jugendkultur-Instanz: «Werden die Kürzungen vollzogen, wird es das Sommercasino im nächsten Jahr nicht mehr geben.» Schliesslich meldeten sich auf Facebook ehemalige Angestellte des Soca zu Wort, teilweise in hämischem Ton.
Kaum in Schwung, droht das Ende
Aber bereits vor den angedrohten Subventionskürzungen hatte sich das Soca in eine missliche Lage manövriert, wie wir im Herbst geschrieben haben. Während Jahren unterhielt das Soca einen ruinösen Konzertbetrieb. Statt lokaler Jugendkultur fanden in den schwarz gestrichenen Räumen Konzerte hochdotierter, internationaler Rock- und Punkbands statt. Mit den Besucherzahlen verhielt es sich umgekehrt zu den Kosten, immer weniger Menschen fanden den Weg ins Soca.
Nun ist seit einigen Monaten ein neues Konzept in Kraft und ein neues Leitungsteam in der Verantwortung. Bereits will die Juar eine Verbesserung der Besucherzahlen festgestellt haben, wie Platz in seinem Newsletter schreibt. Diesen Aufschwung droht nun die Subventionskürzung abzuwürgen. Das letzte Wort hat jedoch der Grosse Rat, der Ende 2015 über die Subventionen beraten wird.