Eine 12-jährige Besucherin beschreibt den Arbeitstag auf der Redaktion der TagesWoche. Nicht nur schmeichelhaft, aber so hat Adrine unsere Arbeit am «Zukunftstag» erlebt.
Was tun wir Journalisten eigentlich? Adrine, 12-jährig, geht in Zürich im Schulhaus Manegg in die 6. Klasse, und sie wollte es herausfinden am einstigen «Töchtertag», der heute «Zukunftstag» heisst: Sie hat Bildredaktor Michael Würtenberg nach Basel begleitet um zu sehen, was wir auf einer Zeitungsredaktion so den ganzen Tag treiben.
Gerade beeindruckend scheint der Alltag auf Adrine nicht gewirkt zu haben – und den Arbeitsweg fand sie deutlich zu lang:
Adrine, 12 Jahre
«Heute Morgen musste ich eine Stunde früher aufstehen als sonst, wenn ich in die Schule gehe. Aber wenigstens musste ich um diese Zeit nicht in die Schule, sondern auf den Zug. Für die Schule wäre ich niemals so früh aufgestanden.
Ich ging los und wartete dann am Bahnhof in Zürich auf den Zug. Mit Michael Würtenberg von der TagesWoche-Bildredaktion fuhr ich etwa 45 Minuten nach Basel. Das fand ich langweilig, weil man im Zug nichts Spannendes machen kann. Ich finde das einen dummen Arbeitsweg.
Als wir ankamen, gingen wir gleich an eine Sitzung. Sie besprachen die Wochenzeitung von nächster Woche. Die Sitzung ging nicht sehr lange, höchstens eine halbe Stunde. Ich hatte befürchtet, dass es etwa eine oder anderthalb Stunden gehen könnte. Ich fand es ein wenig langweilig, weil ich nicht wusste, um was es ganz genau ging.
Aber es kann auch daran liegen, dass ich ein wenig müde bin. Wenn ich die Leute so anschaue, dann habe ich den Eindruck, dass sie alle gelangweilt sind. Obwohl sie viel zu tun haben. Es sitzen alle am Computer. Am Computer senden sie E-Mails, suchen Fotografen für die nächste Woche und telefonieren dann mit denen.»