Auf dem Andreasplatz lädt erstmals das Adventsbänkli zum Verweilen ein: Die Hörstation beleuchtet das Thema Weihnachten aus verschiedenen Perspektiven. Der neue Quartier-Adventskalender im St. Johann überrascht mit einem bunten Reigen von Veranstaltungen.
Wer kennt sie nicht aus der Kindheit, die allmorgendliche Spannung, wenn’s darum geht, ein neues Fensterchen zu öffnen. Der Adventskalender, der beim Endspurt in Richtung Weihnachten täglich mit einer neuen Überraschung aufwartet, wurde auch längst von Erwachsenen wiederentdeckt. Nach diesem Prinzip funktionieren dieses Jahr zwei Neuheiten – eine in der Innenstadt, die andere im St. Johann.
Dieses Jahr steht erstmals das Adventsbänkli auf dem Andreasplatz. Bei dieser überdachten Hörstation können jeweils drei Personen Platz nehmen und jeden Tag einer anderen Stimme lauschen: 24 Menschen aus Basel und Umgebung haben etwas zu erzählen. Alle äussern sich zur Frage, was Weihnachten für sie bedeutet. Nebst Telefonhörern, aus denen diesen Adventsreflexionen erklingen, gibts noch einen weiteren Hörer mit einer Weihnachtsgeschichte für die Kleinen.
Weihnachten aus unterschiedlichen Perspektiven
Die Idee für diese vorweihnachtliche Installation mit den Telefonhörern stammt vom Atelier Degen+Meili. Das Historikerduo Jennifer Degen und Lukas Meili konzipiert Ausstellungen und widmet sich der Erinnerungspflege. Wie es sich für einen Adventskalender gehört, wird noch nicht verraten, wessen Stimmen genau zu hören sein werden. So viel sei aber schon gesagt: Es sind grösstenteils keine Promis. «Es geht darum, das Spezielle im Normalen zu entdecken», sagt Jennifer Degen.
«Ideal, um kurz im Weihnachtsstress innezuhalten», Lukas Meili über das Adventsbänkli.
Alter, Herkunft und Beruf der erzählenden Personen sollen daher möglichst unterschiedlich sein. Es äussern sich sowohl Leute, die Weihnachten feiern, wie auch solche, die eher eine Beobachterrolle einnehmen. So kommen etwa auch Leute mit jüdischem und muslimischem Hintergrund zu Wort. Für die Organisatoren des Adventsbänkli ist der Andreasplatz der ideale Ort: «Er ist zwar mitten in der Stadt und gleichzeitig doch etwas abseits; ideal, um kurz im Weihnachtsstress innezuhalten», sagt Lukas Meili.
Vom Kindertreff bis ins Seniorenheim
Ebenfalls Premiere feiert der Quartier-Adventskalender im St. Johann. Ob Jazz im Café, Kindertheater, Schlangenbrot vom Feuer oder ein Rockkonzert: Jeden Tag gibts im Santihans eine andere Aktivität. Dabei handelt es sich um ein gemeinsames Projekt von der Bildungslandschaft St. Johann/Volta, dem Jugendtreff Badhuesli und dem Quartiertreffpunkt LoLa.
Damit jeden Tag eine andere Ecke des Quartiers zum Zug kommt, wurden sowohl das Gewerbe wie auch Institutionen aus dem sozialen Bereich angeschrieben. «Daher ist es ein totales Gemisch – vom Spitex zum Velohändler, Fitnesscenter und Kindertreff ist alles Mögliche dabei», sagt Leonie Schüssler, Projektleiterin bei der Bildungslandschaft. «So möchten wir die Vielfalt im Quartier sichtbar machen.»
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» Die akustischen «Türchen» des Adventsbänkli lassen sich jeweils auf dem Andreasplatz zwischen 8 und 22 Uhr oder auch auf der dazugehörigen Website öffnen. Auf einer Facebook-Seite kann das Projekt ebenfalls mitverfolgt werden.
» Die Fenster des St.-Johann-Adventskalenders sind hier zu finden.