Das Theater Basel braucht einen neuen Intendanten: Anfang Dezember 2017 hatte Andreas Beck mitgeteilt, dass er seinen Fünfjahresvertrag als Intendant nicht verlängern werde. Wenig später wurde bekannt, dass er bereits ein Jahr vor Ablauf des Vertrags, also auf die Saison 2019/2020 als neuer Intendant ans Münchner Residenztheater wechseln werde. Beck wird seine letzte Basler Spielzeit also nur noch vorausplanen, das Zepter dann aber seinen Spartenleitern übergeben.
Jetzt wurde bekannt, wer sich konkret auf die Suche nach einem Nachfolger für den Mann machen wird, der das Theater Basel an die Spitze der Champions League der deutschsprachigen Bühnenlandschaft geführt hat. Unter der Leitung der Vizepräsidentin des Verwaltungsrates, Caroline Barthe, nehmen die drei externen Fachleute Stefan Bachmann, Stefanie Carp und Dietmar Schwarz Einsitz in der Findungskommission, dazu die beiden Verwaltungsräte Adrienne Develey und Martin Lüchinger sowie Sonja Kuhn, Co-Leiterin der Abteilung Kultur des Präsidialdepartements.
Bekannte Namen in der Findungskommission
Bei den Namen der externen Fachleute dürfte es in den Ohren der Theatergänger laut klingeln:
- Stefan Bachmann, heute Intendant des Schauspiels Köln, war 1998 bis 2003 Schauspieldirektor am Theater Basel. In der vergangenen Spielzeit kehrte er als Gastregisseur mit einer gefeierten Inszenierung von Schillers «Tell» nach Basel zurück.
- Stefanie Carp, heute Intendantin der Ruhrtriennale, war während der Intendanz von Frank Baumbauer von 1988 bis 1993 Dramaturgin am Theater Basel. Sie formte damals unter anderem den Theatermusiker Christoph Marthaler zum Regisseur und amtete später zusammen mit Marthaler als Co-Direktorin am Zürcher Schauspielhaus.
- Dietmar Schwarz, heute Intendant der Deutschen Oper Berlin, war von 2006 bis 2011 Operndirektor am Theater Basel. Unter seiner Spartenleitung wurde das Theater Basel von der Zeitschrift «Opernwelt» zweimal in Folge zum «Opernhaus des Jahres» gekürt.
Zwei der drei externen Fachleute sind Schauspiel-Spezialisten. Das lässt den Schluss zu, dass die Theatergenossenschaft viel Wert darauf legt, einen neuen Direktor zu finden, der den Schwerpunkt des Dreispartenhauses nicht gross verlagern wird.
Jetzt schon zu spekulieren, wer als neue Direktorin oder als neuer Direktor infrage kommen wird, dürfte verfrüht sein. Nur eines lässt sich heute bereits feststellen: Bachmann, Carp und Schwarz kommen nun nicht mehr infrage.