Nun, Weltkulturerbe wie die Fasnacht ist es noch nicht. Aber das Floss ist eine liebgewonnene Tradition in dieser mit liebgewonnenen Traditionen so reich gesegneten Stadt. Am 23. Juli fällt der Startschuss für die 19. Ausgabe des Festivals, das Tino Krattiger im Jahr 2000 aus der Taufe gehoben hatte und um das er so viel hat kämpfen müssen.
17 Konzerte stehen auf dem Programm. Und obwohl der Rockförderverein RFV seit 2016 keinen finanziellen Beitrag mehr leistet, finden sich darunter wieder mehr lokale Acts.
Das Programm, das Musiksteuermann Gaetano Florio mit viel Fingerspitzengefühl zusammengestellt hat, kann sich sehen und trotz Lautstärkesperre bei 93 Dezibel hören lassen: ein bunter Strauss mit Kult-Acts, Überraschungen mit Star-Appeal, altgedienten Kräften und einigen interessanten Musikerinnen und Musikern, die noch nicht so alt sind.
Urgesteine der Basler Szene
Bereits der Auftakt kann, was die Ausstrahlung angeht, als Höhepunkt verbucht werden: Das Berliner Elektropop-Duo 2raumwohnung wird am 23. Juli Grossstadtflair von der Spree auf den Rhein tragen. Und wenn wir schon bei den grösseren Namen sind, kann man gleich noch die Original Blues Brothers Band rund um den Gitarristen Steve Cropper erwähnen, die am 10. August aufspielen wird.
Da bietet sich gleich eine weitere Brücke an, nämlich eine von Blues zu Blues und von Kult zu Kult. Oder von original zu originell: Am 11. August schliessen Stiller Has, Dauergäste seit der ersten Stunde, das Festival ab.
Erfreulich ist, dass die Flösser nach dem Ausstieg des Rockfördervereins wieder mehr lokale Acts präsentieren: Mit Roli Frei und Pink Pedrazzi werden zwei Urgesteine der Basler Szene auftreten. Es lohnen aber vor allem auch jüngere Kräfte einen Gang ans Kleinbasler Rheinufer: Die glorreich wieder auferstandene Baslerin Anna Aaron und der immer wieder von Neuem überraschende Singer, Songwriter und Musiktüftler James Gruntz.
Bereits etwas nach Geschmack gefunden? Falls nicht: Es spielen noch andere Bekannte und noch nicht Bekannte. Wer sie sind, das kann man hier nachschlagen.
Nur noch ein Tipp: Die Programmverantwortlichen von «Im Fluss» beschwören, dass bei Naturally 7 ausschliesslich menschliche Stimmen im Spiel seien. Wer sich ein Sound-Müsterchen der A-Capella-Formation aus New York anhört, hat Mühe, dieser Aussage Glauben zu schenken.
Im Fluss: 23. Juli bis 11. August 2018