Basel hat bald ein Museum weniger

Das Historische Museum Basel sieht sich gezwungen, das Kutschenmuseum im Herbst 2012 aus Kostengründen zu schliessen. Es ist das einzige Museum seiner Art in der Schweiz.

Bald nicht mehr zu sehen: Die Kutschensammlung des Historischen Museums. (Bild: HMB Philipp Emmel)

Das Historische Museum Basel sieht sich gezwungen, das Kutschenmuseum im Herbst 2012 aus Kostengründen zu schliessen.

Vor kurzem konnte das Historische Museum Basel seine prachtvolle Dauerausstellung in der Barfüsserkirche neu eröffnen. Wenige Wochen später muss es bekanntgeben, dass das im Botanischen Garten in Brüglingen situierte Kutschenmuseum aus Kostengründen geschlossen werden muss. Die Schliessung sei eine Reaktion auf die seit 2011 wirksame Budgetreaktion, von der das Historische Museum durch hohe Fixkosten aufgrund seiner räumlichen Infrastruktur mit vier separaten Ausstellungshäusern besonders betroffen ist, teilt das Museum mit.

Das einzige seiner Art

Das Kutschenmuseum ist das einzige seiner Art in der Schweiz. Es wurde 1981 als vierte Aussenstelle des Historischen Museums Basel eingerichtet und zeigt nun noch bis Ende September 2012 eine repräsentative Auswahl an Luxuskutschen verschiedenster Typen, Schlitten, Postwagen, Geschäftsfuhrwerke, Pferdebeschirrungen, Livreen und zahlreiche weitere Objekte aus der Kutschen- und Pferdezeit.

Die Sammlung dokumentiert damit nicht nur die Verkehrsmittel auf den Basler Strassen im 19. und frühen 20. Jahrhundert vor dem Siegeszug des Autos – sie zeugt auch vom handwerklichen Können und von den engen Vernetzungen der Basler Karossiers mit der Wagenmode und dem Kutschendesign im weltstädtischen Paris.

Das Ausstellungsgebäude wird seit 30 Jahren von der Christoph Merian-Stiftung dem Museum gratis zur Verfügung gestellt. Die Einsparungen in Höhe von 140’000 CHF jährlich betreffen die Personalkosten durch eine wissenschaftliche Fachkraft (20%) und die Aufsichtskosten. Das Museum zählt ca. 100 Eintritte pro Öffnungstag (pro Jahr ca. 17’000).

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