«Basel ist bunt!», sagt Claudia Adrario. Parallel zum «White Dinner» am kommenden Freitag hat sie die Aktion «Bunte Tische» organisiert und ruft ganz Basel zum Mitmachen auf. Als Gegenveranstaltung möchte sie die «Bunte Nacht» aber nicht verstanden wissen.
Am 11. September wird sich die Basler Innenstadt in eine grosse Tafel verwandeln. Vom Marktplatz bis zum Claraplatz wird sich das «White Dinner» erstrecken. Wer teilnehmen möchte, kleidet sich in Weiss, bezahlt 80 Franken und bekommt dafür zwei Stühle, mit denen er an der Tafel Platz nehmen kann. So weit, so bekannt.
Parallel dazu plant Claudia Adrario, die Präsidentin und Leiterin des Soup&Chill, am Freitag eine ganz andere Veranstaltung. «Ein riesiges, buntes, internationales Picknick quer durch die Stadt, ein Fest von allen für alle», kündigt Adrario an und ruft alle Baslerinnen und Basler zur Teilnahme an der «Bunten Nacht» auf.
«Zeigen, wie bunt die Stadt ist»
Seit Wochen hängt sie am Telefon und organisiert Tische, Flyer, Mitmachende. Alles weiss – das passt ihr überhaupt nicht. «Basel hat mehr zu bieten. Die Stadt ist vielfältig und bunt», sagt sie. «So, wie das ‹White Dinner› geplant ist, ist es wie ein Kindergeburtstag in einem schönen Garten. Und die anderen stehen draussen und schauen zu.»
Gerade an einem so speziellen Datum wie dem 11. September sollte man «Brücken bauen und nicht von einer Brücke aus auf andere hinunterschauen», findet sie. Deshalb hat sie die «Bunte Nacht» als «Mit-Fest» organisiert. «Tische raus, Stühle raus!», fordert Adrario die Baslerinnen und Basler auf. «Wir wollen zeigen, wie bunt die Stadt ist.»
Unterstützt wird Adrario dabei von zahlreichen Organisationen, Initiativen und Institutionen. Unter anderen haben ein Teil der Basler Rheinbuvetten ihre Unterstützung zugesagt, Terre des Hommes, Amnesty Schweiz, die mobile Jugendarbeit Basel, Helvetas und die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus.
«Bunte Meile» und «Buntes Ufer»
Schwerpunkte der «Bunten Nacht» werden das Rheinbord und ein Teil des Gundeldinger Quartiers sein. «Das Bühnenbild ist völlig klar», sagt die Sängerin und Schauspielerin Adrario: In der Mitte die weissen Tische, drum herum das bunte Basel.
Ein «weisses» Diner, das passt Claudia Adrario, Leiterin des Soup&Chill, überhaupt nicht. Deshalb organisiert sie seit Wochen die «Bunte Nacht». (Bild: Daniela Gschweng)
Was auf die Stadt zukommt, ist zum Beispiel eine äthiopische Kaffeezeremonie am Rheinbord, eine Harfenspielerin an der Mittleren Brücke, syrisches Essen, eine lange Tafel am Heiliggeistplatz oder Jazz im Soup&Chill. «Mit Ausnahme der teilnehmenden Restaurants wollen wir auch nichts verkaufen», stellt Adrario klar. Wer mitmacht, gibt Speisen und Getränke kostenlos oder gegen freiwillige Spenden ab.
Nicht als Gegenveranstaltung beabsichtigt
Es ist gar nicht so einfach, so viele Tische für das Rheinbord zu organisieren. Wer welche braucht, kann im Soup&Chill anfragen. Die Wärmestube hat überall Netzwerke, die aus- und mithelfen können, nicht zu vergessen den Soup&Chill-Mitarbeiter Andreas Tänner, der die Organisation betreut. «Im Moment muss ich jeden zweiten Tag die Website des Soup&Chill updaten», sagt Adrario, «weil sich immer mehr Teilnehmer melden.» Das ist ganz im Sinne der Organisatorin. Die «Bunte Nacht» ist als Mitmachveranstaltung gedacht.
Das Fest möchte Adrario denn auch nicht als Gegenveranstaltung zum «White Diner» verstanden wissen. «Weiss ist die Summe aller Farben», sagt sie. «Und Basel ist mehr als weiss. Basel ist bunt und vielfältig.» Und: «Wenn wir schon nicht zu den weissen Tischen kommen können, können wir sagen: Kommt zu uns!»
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«Die bunte Nacht», 11. September, ab 19 Uhr am Rheinbord zwischen Wettstein- und Dreirosenbrücke und entlang der «Bunten Meile» im Gundeldinger Quartier, Details unter soupandchill.com.
«White Dinner», 11. September, 19 Uhr. Details unter whitedinnerbasel.ch.