Basler Kulturförderpreis für «Firma für Zwischenbereiche»

Der Basler Kulturförderpreis 2015 geht an die Plattform für soziokulturelle Jugendtheaterprojekte «Firma für Zwischenbereiche». Der Preis, der zum dritten Mal verliehen wird, ist mit 10’000 Franken dotiert.

Zum Beispiel «Nimmerland»: Die mit dem Basler Kulturförderpreis ausgezeichnete «Firma für Zwischentöne» bietet Jugendliche und Themen aus dem gesellschaftlichen Zwischenbereich auf die Bühne. (Bild: Alexander Preobrajenski)

Der Basler Kulturförderpreis 2015 geht an die Plattform für soziokulturelle Jugendtheaterprojekte «Firma für Zwischenbereiche». Der Preis, der zum dritten Mal verliehen wird, ist mit 10’000 Franken dotiert.

Der dieses Jahr zum dritten Mal vergebene Kulturförderpreis geht an die «Firma für Zwischenbereiche». An die Firma für was? An eine Gruppe, die «in wechselnden Konstellationen (…) interdisziplinäre Projekte und Interventionen an besonderen Orten» entwickelt, «welche sich an der Grenze zwischen künstlerischer Produktion und Vermittlung bewegen», wie das Basler Präsidialdepartement in einer Medienmitteilung präzisiert.

Das klingt noch immer etwas abstrakt. Mehr Licht in die Tätigkeit dieser «Firma» lässt sich bringen, wenn man ihre Projekte betrachtet, die sie realisiert hat. Es sind dies spannende Theaterprojekte zum Teil mit und über das Leben von Jugendlichen im Zwischenbereich ihrer Herkunft, ihrem sozialen und politischen Status sowie ihrem neuen Dasein in der Schweiz.

Oder wie es in der Medienmitteilung heisst: «Die FfZB verfolgt das Ziel, sich gesellschaftspolitisch relevanten Themen von unterschiedlichen Seiten her zu nähern, und verhandelt in ihren Projekten brisante Fragen rund um Integration, Ausgrenzung, Partizipation und Jugendkultur.»

Über wartende Asylbewerber und Sans Papiers

Die Projekte, die seit 2012 in Basel entstanden sind, sorgten auch an anderen Spielorten in der Schweiz für Aufmerksamkeit. Zum Beispiel das Theaterprojekt «Wart schnell» über junge Asylbewerber, die auf ihren Asylentscheid warten – ein Projekt, bei dem Betroffene ihr eigenes Schicksal präsentierten. Oder beim Projekt «Wo ist Luna», das sich dem Schicksal von jungen Sans-Papiers annahm. Für Furore sorgte 2014 die Performance «Nimmerland» in der Kaserne Basel mit 20 Jugendlichen aus dem Jugendzentrum Dreirosen.

Die Schauspielerin, Regisseurin und Mitinitiantin der «Firma», Ute Sengebusch, freut sich sehr über den überraschend zugesprochenen Preis. «Dieser Preis stärkt uns in unserer Arbeit innerhalb der Plattform und ist Ansporn, den eingeschlagenen Weg weiter zu beschreiten», sagt sie auf Anfrage.

Der Basler Kulturförderpreis wird seit 2012 von der Abteilung Kultur vergeben und ist mit 10’000 Franken dotiert. Er versteht sich laut Angaben der Abteilung Kultur «als kulturpolitisches Signal für junge kulturelle Impulse auch jenseits von spartenspezifisch geförderter Kunst und stellt eine wichtige Ergänzung zum Basler Kulturpreis dar». 

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