Basler Tag der Poesie lebt wieder auf

Am 8. September 2012 findet nach über zwei Jahrzehnten der «Tag der Poesie» wieder statt. In der Basler Innenstadt tragen Lyrikerinnen und Lyriker ihre Werke vor. Initiiert wird das Ereignis von Alisha Stöcklin und Felix Werner unter Mithilfe von dessen Erfinder Matthyas Jenny.

Matthyas Jenny beim Aufstellen eines Poesieplakates (Bild: zVg)

Am 8. September 2012 findet nach über zwei Jahrzehnten der «Tag der Poesie» wieder statt. In der Basler Innenstadt tragen Lyrikerinnen und Lyriker ihre Werke vor. Initiiert wird das Ereignis von Alisha Stöcklin und Felix Werner unter Mithilfe von dessen Erfinder Matthyas Jenny.

1979 lancierte Matthyas Jenny den ersten Poesietag in Basel. 1988 fand er zum letzten Mal statt. Mitte der 90er erstellte Jenny das Konzept für das Literaturhaus Basel, initiierte ein Literatur- und ein Lyrikfestival, sowie die Basler Buchmesse. Doch dann wurde es still um den Lyrikfreund.

2011 bekam Jenny dann den Basler Kulturpreis. Am Abend vor der Preisverleihung bauten Jenny und Alisha Stöcklin, Philosophie- und Germanistik-Studentin sowie Mitarbeiterin in Jennys Buchhandlung, Gedichtplakate auf. Die beiden unterhielten sich über die lyrische Ruine Basel. Für die Idee zu deren Wiederaufbau war «ich gleich Feuer und Flamme», so Alisha. Bald darauf wurde der Verein «Poesietag» gegründet, mit ihr als Präsidentin, sowie Matthyas Jenny und Felix Werner im Vorstand.

Zu neuem Leben erwacht

Anfang September wird der Tag der Poesie nach 24 Jahren in Basel zu neuem Leben erwachen. In der Basler Innenstadt werden an verschiedenen Orten in verschiedener Form zeitgenössische Gedichte wie auch solche aus älteren Epochen präsentiert. Das Zentrum bildet ein Zelt auf dem Theaterplatz, wo regionale Lyrikerinnen und Lyriker aus ihren Werken vorlesen werden. Wer genau das sein wird, ist noch nicht entschieden. Doch werden sie laut Alisha Stöcklin «einen Bezug zu Basel haben».

Ziel des Poesietages sei es, «der Lyrik im öffentlichen Raum mehr Platz zu schaffen, deren Autoren zu fördern und den Leuten diese Kunstform wieder näher zu bringen», erklärt Alisha Stöcklin. Auch soll der Event ein «Gegengewicht zur Schnelllebigkeit und Konsumorientierung der modernen Gesellschaft» sein.

Finanzierung steht noch aus

Der Budgetplan des Events sieht eine Summe von über 11’000 Franken vor. Gesuche zur Teilfinanzierung des Projekts an die Swisslos-Fonds beider Basel stehen noch aus. Des weiteren wird der Anlass grösstenteils durch private Spenden, Vereinsmitgliederbeiträgen und dem Verkauf von Poesiebündeln getragen.

Alisha Stöcklin lanciert und leitet den «Tag der Poesie», Matthyas Jenny unterstützt sie im Hintergrund. Es sieht nicht so aus, als würde er je wieder das Zepter ergreifen. Ob Alisha Jennys Nachfolgerin sein wird, weiss sie nicht. Doch «schön wäre es. Auch wenn in Matthyas Jennys Fussstapfen zu treten eine Herkulesaufgabe fürs Leben ist.»

Nächster Artikel