«Akte Raubkunst ungeprüft» titelt die «Basler Zeitung» in ihrer Ausgabe vom 9. Januar 2018. Seit Ende Juni 2017 ist es der zehnte BaZ-Artikel zum 1933 getätigten Kauf von Werken aus der Sammlung Curt Glaser durch das Kunstmuseum Basel. Der sich wiederholende Tenor: Das Basler Museum habe damals die Notlage des zum Protestantismus konventierten Juden ausgenutzt.
Mit scharfem Geschütz schiesst die Zeitung vor allem gegen den ehemaligen Regierungsrat Christoph Eymann und dessen damaligen Kulturbeauftragten Michael Koechlin, die sich bereits 2008 zu Raubkunst-Vorwürfen äussern mussten. Sie hätten die Öffentlichkeit «grundlegend falsch informiert», heisst es.
«Skandalisierende Berichte»
Im Zeitungsartikel wird als wissenschaftlicher Kronzeuge der Historiker Georg Kreis zitiert, der sich im Bergier-Bericht zum Umgang der Schweiz mit Nazideutschland einst zum Thema Raub- und Fluchtkunst geäussert hatte. Es handelte sich um allgemeine Einschätzungen zum Thema.
Der Autor des BaZ-Artikels hätte aber auch eine aktuelle und vor allem spezifische Einschätzung von Kreis zur Verfügung gehabt. Allerdings hätten diese in der TagesWoche veröffentlichten Ausführungen der These der «Basler Zeitung» diametral widersprochen.
Kreis schrieb unter anderem: «Die ‹Basler Zeitung› nutzte die Gelegenheit sogleich, um einmal mehr mit skandalisierenden Berichten von ‹Leichen im Keller› zu schreiben und damit die Aufmerksamkeit auch auf sich selber zu lenken.»