Der Basler Schauspieler ist mit 89 Jahren gestorben. Der Präsident des Anne Frank Fonds Basel und Cousin von Schriftstellerin Anne Frank verstarb am Montag kurz vor seinem 90. Geburtstag im Kreise der Familie in seinem Heim in Basel.
Buddy Elias hat zwei Leben geführt, sagte er 2012 in einem Interview mit der TagesWoche. Auf der einen Seite blieb er unvergesslich als Schauspieler und als Eisclown, der selbst in den USA grosse Erfolge feiern konnte. Auf der anderen Seite kämpfte er als letzter überlebender Verwandter von Anne Frank und als Verwalter ihres literarischen Nachlasses auch gegen das Vergessen der grossen Verbrechen des Naziregimes an.
Bernhard Elias, wie der Basler mit bürgerlichem Namen hiess, verantwortete zusammen mit dem Stiftungsrat die Herausgabe und Dramatisierung des Tagebuchs seiner Cousine.
Bei einer Vorstellung eines Buches über die Familie Frank im Oktober 2009 in Frankfurt sagte Elias, das weltberühmte Tagebuch seiner Cousine sei «zum Wichtigsten» in seinem Leben geworden. Seine «Spielkameradin» habe sich im Tagebuch auf einmal als grosse «Schriftstellerin» erwiesen.
Dem Holocaust entkommen
Geboren 1925 in Frankfurt am Main, wo er in den ersten Jahren auch mit Anne Frank aufwuchs, emigrierte er mit seiner jüdischen Familie im Jahr 1931 nach Basel und überlebte dort den Holocaust – im Gegensatz zu seiner Cousine, die 1945 im KZ Bergen-Belsen an Typhus starb.
Elias war ein weitgereister Mann. Als berühmter Eisclown bei «Holiday on Ice» reiste er 14 Jahre lang zusammen mit seinem damaligen Showpartner Otto Rehorek um die halbe Welt. Elias war bekannt aus Fernsehserien, wie «Schwarzwaldklinik», «Traumschiff», «Tatort» oder «Bella Block». 2008 war er im SRF-Spielfilm «Das Fräuleinwunder» zu sehen. Als Filmschauspieler war er auch international tätig. Zuletzt spielte er unter der Regie und an der Seite von George Clooney im deutsch-amerikanischen Spielfilm «The Monuments Men» mit, der 2014 in die Kinos kam.
«Mein Zuhause blieb immer Basel»
Er fühlte sich aber Zeit seines Lebens mit Basel eng verbunden. Im Interview mit der TagesWoche sagte er dazu: «Ich habe zwar viele Jahre im Ausland verbracht, aber mein Zuhause blieb immer Basel.» Hier wurde er unter anderem mit dem «Basler Stern» ausgezeichnet, als Dank für die Leistungen für die Stadt Basel.
Elias war 1931 zusammen mit seinen Eltern von Frankfurt nach Basel gezogen. In Basel lebte er bis zu seinem Tod zusammen mit seiner Schauspielerkollegin Gerti Elias, die er 1965 geheiratet hatte. Er hinterlässt zwei Söhne, die ebenfalls als Schauspieler Karriere machten, und fünf Enkelkinder.
Als Bewahrer des Vermächtnisses von Anne Frank trat er nicht nur als Mahner gegen das Vergessen auf. Er warb auch auf eindrückliche und nachahmenswerte Weise für Toleranz. Im erwähnten Interview sagte er dazu: «Ich dulde viel, ausser Ignoranz oder blinden Nationalismus. Aber wichtiger als Toleranz scheint mir Akzeptanz, Humanismus, Liebe.»
Elias habe sich jahrzehntelang eingesetzt für Bildungsarbeit und speziell für die Rechte von Kindern und Jugendlichen, heisst es im Nachruf des Anne Frank Fonds. «Er erhob die Stimme zugunsten der Schwachen, Benachteiligten und Ausgegrenzten in allen Gesellschaften.»