Ein Caillebotte-Gemälde für drei Millionen war der Höhepunkt der zweiten Versteigerung des Basler Auktionshauses Beurret & Bailly, während die Erlöse für Schweizer Kunst, insbesondere für Albert Anker, zum Teil unter den Erwartungen blieben.
«Wir sind hochzufrieden mit dem Resultat», sagt Nicolas Beurret, einer der beiden Partner des Auktionshauses Beurret & Bailly. Höhepunkt der Versteigerung war der Zuschlag für das Gemälde «Argenteuil, Fête foraine», das für drei Millionen Franken wegging und damit seinen maximalen Schätzpreis von 900’000 Franken mehr als verdreifachen konnte. Die zweite Auktion des Basler Hauses erzielte einen Gesamtumsatz von insgesamt neun Millionen Franken. Rund 190 der 330 angebotenen Werke und Objekte fanden einen Käufer oder eine Käuferin.
Nicht ganz so erfolgreich war die Auktion bei der Schweizer Kunst. Eine Winterlandschaft von Giovanni Giacometti, die bei einem Schätzpreis von maximal 600’000 Franken für fast eine Million den Zuschlag erhielt, ist eine der Ausnahmen. So konnte das teurere der beiden angebotenen Kinderbildnisse der Emilie Weiss von Albert Anker (Schätzpreis: 700’000 Franken) nicht verkauft werden, während das «günstigere» Porträt mit 190’000 Franken im Rahmen des Schätzpreises von 150’000 bis 200’000 Franken blieb. Kapitale Werke weiterer Schweizer Künstler wie Cuno Amiet oder François Bocion erzielten ebenfalls fünfstellige Preise im Bereich des Schätzwerts.
Anker-Hype abgeflaut
Damit ist Beurret & Bailly in bester Gesellschaft. Denn bereits die Sotheby’s-Auktion für Schweizer Kunst Anfang Juni brachte namentlich bei Anker eher ernüchternde Resultate. «Der grosse Hype für Anker scheint etwas abgeflaut zu sein», sagt Beurret. Der Basler Auktionator hatte mit dem beliebten Schweizer Genremalers bei seiner ersten Auktion vor einem Jahr noch für Schlagzeilen gesorgt. Das damals angebotene «Schulmädchen bei den Hausaufgaben» hatte mit beinahe 5,6 Millionen Franken einen Rekordpreis für Anker erzielt.
Für positive Überraschung sorgten indes zwei höchst unterschiedliche Werke chinesischer Herkunft: Eine «Composition» von Chu Te Chun aus dem Jahre 1978 übertraf mit über 220’000 Franken seinen Schätzwert erheblich, während bei einer Bronzestatue aus der Ming-Dynastie mit 140’000 Franken der geschätzte Wert von 30’000 bis 40’000 Franken gleich um ein Vielfaches übertroffen wurde.