Es hat sich ausgaloppiert: Das Kutschenmuseum – pardon: Museum für Pferdestärken – muss nun doch raus aus den Meriangärten. Die CMS meldet Eigenbedarf der Scheune an.
Vier Jahre ist es her, da erreichte uns die Nachricht, dass das Historische Museum Basel sein «Museum für Pferdestärken», das damals offiziell und im heutigen Volksmund immer noch Kutschenmuseum heisst, aus Kostengründen geschlossen werden müsse. Ein privater Verein namens Hü-Basel sprang damals in die Bresche, damit die Kutschensammlung in der alten Scheune im Botanischen Garten in Brüglingen bleiben konnte.
Und nun das: Die Christoph Merian Stiftung (CMS) meldet im Zuge der Umbaupläne in Brüglingen Eigenbedarf für die Scheune an. 35 Jahre lang hatte die CMS dem HMB das Ausstellungsgebäude für die Präsentation der Sammlung unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Per 31. Januar 2017 müssen die rund 50 ausgestellten Schlitten und Kutschen nun definitiv ihren Platz in den Meriangärten räumen.
WCs statt Schlitten
Infrastrukturanpassungen seien nötig, sagt Toni Schürmann, Mediensprecher der CMS, da im Süden des Areals bestehende Gebäude nach den Umbauarbeiten nicht mehr zur Verfügung stünden. Im Klartext: In die Scheune kommen dringend notwendige WCs und Duschen für die Angestellten der Meriangärten sowie Unterbringungsmöglichkeiten für Gerätschaften.
Ab Oktober 2016 werden deshalb die Fahrzeuge des Historischen Museums nicht mehr zugänglich sein. Rund 16’000 Besucher hatte das Museum zuletzt jährlich gezählt. Die Objekte werden den notwendigen konservatorischen Massnahmen unterzogen und ins Museumsdepot überführt, meldet das HMB.
Der Verein Hü-Basel, so das HMB weiter, mache sich auf privater Basis für einen neuen Standort zur Präsentation und Belebung der Fahrzeuge stark. Das letzte Wort scheint also noch nicht geschrieben und gehört.