«Das isch nid min Film»

Christoph Blocher nimmt Stellung zu «L’Expérience Blocher».

«L'Expérience Blocher» ist bereits im Vorfeld die Hauptattraktion am Filmfestival in Locarno. (Bild: Nils Fisch)

Jean-Stéphane Brons Dokumentarfilm «L’Expérience Blocher» wird am Dienstag in Locarno gezeigt. Vorab schon mal Christoph Blochers Einschätzungen dazu.

«Zersch zu dem Film.
Ich bi aagfrööget worde, im letschte Johr, vonere Filmgsellschaft, do in Gänf oder Lausanne, also uss der wälsche Schwiiz, won ich der Name jetzt au nümme kenne, und eme Regisseur,
das isch ja der wichtigi, dr Regisseur.
Dä heisst, Bron, B r o n …
Säit de, losed Si, mir möchtet en Film ­mache, wo Si im Mittelpunkt stönd.
Denn han ich gseit, jo, nei, immer die Film do, die Biografie bevor s Läbe fertig isch, das isch jo immer alles veraltet, und ehm … da wett ich lieber nit.

Denn hätt er aber gschriibe und gmüedet, het gseit, loosed Si, es goht nöd umen Film über Sii.
Es goht im Film über Ihres Läbe hinter dem, wo si gmacht händ, politisch und als Unternehmer.
Öis interessiert nur, woher chunnt das
eigentlich, oder.
Säg ich, das isch no interessant, das würd ich au gärn wüsse, würd mich au interesssiere, für mich, woher dass das chunnt, ich weiss es nämlich au nid.
Denn hämmer gredt, zwei, drei Stund gredt, und denn han ich gmerkt, das isch no es interessants Projekt, eigentlich. Denn han ich ihm aber gseit, sind Si sich im Klare, dass, wenn Si der Name Christoph Blocher da inne händ, händ Si scho mal en Huufe do, vo der Classe politique, die sind verruckt und niidisch und ehm ­säged, das goht nöd.
Hett er gseit, löhnd Si das mini Sorg sii.

Er hett im Sinn, er wöll dermit ans Filmfestival 2013 nach Locarno.
Jo. Jo.
Uff der Grande Piazza.

Ich bin no nie dört gsi.

Han ich gseit: Guet. Es isch also mal en ­Kinofilm.
Ja, jetzt muess ich mal luege, öb d Film­gsellschaft mitmacht.
Jetzt mache mer das, und jetzt luegt er wägem Finanzielle und alles.

Und jetzt isch er dauernd um mich ume.
Also nöd dauernd.
Er het gwüssi Täg, woner filmet.
Ihn interessiert eigentlich mehr d Vergangeheit.
Also s Läbe interessiert ihn.
Da muener ä det ane, won ich ufgwachse bin. Also in Laufe am Rhyfall.
Das wird en Mittelpunkt gäh.
Uhwise, won ich in d Schuel gange bin, isch er go aaluege.
Aber jo … won ich uffgwachse bin, won ich die landwirtschaftlichi Lehr gmacht han in Ossingen. Er interessiert sich, wie das ­alles zschtand cho isch.
Denn het er gseit: Wie sind Si eigentlich nach Domat Ems cho?
Wenn sind Si s erscht Mal do gsi?

En Bsuech in der Chemiestund.
Denn isch me dänn gos Wärk aaluege. Denn han ich der Werner Oswald kenneglehrt.
Der Eigentümer vo Domat Ems.
Denn han ich es Zimmer übercho.
Wien ich de kenneglehrt han. Dr Oswald.
Also er tuet die Sache verfolge.
Er goht zu sehr villne Lüüt, wo das gseh händ oder au d Örtlichkeite.
Ich weiss nit, was er füren Gschicht macht.
Das gsehn ich denn.
Er wott eigentlich zeige … der Arbeitstitel isch: Der Titel isch: Christoph Blocher. Une Vie. Ein Leben.
Also er wott en Läbeswääg zeige, das isch jetzt zuefällig am Christoph Blocher sine.
Er bruucht en Uffhänger.
Ja, ja, der isch priisgekrönt.

Ich han au im Gspröch s Gfüül gha, sehr seriös, er goht in Tüüfi.

Denn han ich mich zur Verfüegig gestellt.

Aber das isch nid min Film. Das isch siine. Das isch sin Iidruck.

Es hett en Kamera im Auto.
Das isch bis jetzt d Hauptsach.
Ich muess nüt mache.
Nur im Auto sitze. Also nüt mache.
Oder Ziitig läse. Oder telefoniere oder schribe.
Das interessiert ihn.
Im Auto sitze und Ziitig läse.
Ich weiss nöd werum.

Das interessiert ihn.

Aaschiinend händ die vo dere Filmförderig, das gits ja in Bern, en Biitrag gschproche.
250 000 Franke.
Das gits. Das han ich gar nit gwüsst – das isch nöd miin Film! – wo das finanziert.
Jetzt gits söttig, die findet das ganz furchtbar.
Ich fänds jo au nöd richtig, wenn er en ­politische Film würd mache über mich.
Das wär jetzt nöd guet.
Aber es isch ja en andere …
Es isch es anders Thema.
Drum han ich zuegseit.
Das muess ja s Bundesamt für Kultur wüsse, welli Film si unterstützed, da ­chan ich nüt derzue säge.
Villicht sind die gar nöd eso links. Ich weiss es ä nöd.
Dä Journalischt isch weder links no rächts.
Es interessiert ihn s Politischi nid. Bim Hildebrand … das nimmt er so am Rand zur Kenntnis.

Was hett der eigentlich gmacht in de letschte Jahr?

De Fall Hildebrand. Das isch der Uffhänger.
Je nach dem, wie me staht. Er will zeige, was staht da derhinder.
Das cha ja au schiefgoh.
Endi 2012 wird das abgschlosse.
Die meischte Sache filmet er ohni mich.»

Das Video ist auf «Tele-Blocher» zu sehen.

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