Sieben junge Menschen stehen auf der Bühne, gekleidet in der klassenlosen Uniform aus Jeans, Jeanshemd und weissen Turnschuhen – was als Kleiderkombination ganz und gar nicht geht, wie eine der jungen Frauen später sagt. Musik setzt ein und erfasst die Körper, die zuerst zucken, dann tanzen, immer wilder.
Zuerst wird in einer lockeren Formation getanzt, die sich dann zum Knäuel verdichtet, bis eine Einzelperson ausgespuckt wird oder sich aus diesem Knäuel zu kämpfen versucht. Im Hintergrund tauchen wie Erinnerungsfetzen verpixelte Abbilder der Tänzerinnen und Tänzer auf, die sich nur schwer verscheuchen lassen (Visuals: Martin Fuchs und Philip Whitfield).
«Wär in wott sy, muess out sy»
Zwischendurch treten einzelne der Tänzerinnen und Tänzer an die Bühnenrampe und sprechen einen persönlichen Kommentar in ein Diktiergerät: «Wär in wott sy, muess out sy, denn in isch out», sagt einer, um dann weiter zu sinnieren, dass es sich hier um eine Gratwanderung handelt, die ins vollkommene Out ohne In-Aspekt führen kann.
Es ist eindrücklich, wie viel das junge Ensemble mit Cilio Minella, Tim Brügger, Alejandra Jenni, Alina Immoos, Lou Haltinner, Maru Rudin, Rabea Lüthi in einer Stunde über Gruppendynamik erzählen kann – das mit enormer Energie und Ausdruckskraft. Und es ist ebenso faszinierend zu erleben, wie es die Spielleiter des Jungen Theaters Basel immer wieder schaffen, einen szenischen Ausdruck und eine Körpersprache zu entwickeln, die völlig vergessen lässt, dass uns auf der Bühne Laien gegenüberstehen.
«What We Are Looking For» ist ein ebenso packender wie aufschlussreicher Theaterabend.
Junges Theater Basel: «What We Are Looking For». Weitere Vorstellungen im März, April und Juni.